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Testbericht: Chieftec Nitro BPS-550C

Einleitung

Wieder einmal ein Vertreter der 80 PLUS Bronze zertifizierten Netzteil-Abteilung - so könnte man denken. Das Chieftec Nitro BPS-550C versucht auch genau dort in den Konkurrenzkampf zu treten, wo sich bereits das Antec TruePower New TP-550 einer Generalüberprüfung und -analyse stellen musste. Ein modulares Netzteil mit ebenfalls 550 Watt Leistungsausgabe und vielversprechenden Features und Spezifikationen wird im Folgenden zunächst über äußerliche sowie innerliche Kriterien hin betrachtet und zum Schluss gehen wir natürlich auch ausführlich auf die Nebengeräuschentwicklung sowie auf die Effizienz ein.
Wir möchten uns bei der Gelegenheit bei Chieftec sehr für das uns zugeschickte Test-Sample bedanken sowie für dessen schnelle Zusendung.

Verpackung

Das Netzteil samt restlichen Lieferumfang erreicht uns in einer auf dem ersten Blick sehr gut designten Verpackung mit praktischem Tragegriff.
Wie auf dem Foto ersichtlicht, handelt es sich um eine annähernd quadratische Grundseite der Verpackung. Diese hat als Grundfarbe Schwarz und besticht ansonsten durch gut gewählte Farbkontraste, wobei organgene Farbtöne und Weiß zum Einsatz kommen. Intelligenterweise hat Chieftec, um wahrscheinlich zusätzliche Kosten zu sparen, diese Verpackung als "Einheitsverpackung" für alle verschiedenen Leistungsklassen der Nitro 85+ Serie ( BPS-550C bis BPS-950C ) konzipiert. Daher erkennt man nur anhand eines kleinen grünen Punktes auf einer Nebenseite der Verpackung, welches Modell man gerade vorliegen hat. Betrachten wir uns nun die große Vorder- und Rückseite.
Die Vorderseite zeigt uns ein großartig designtes Bild. Dabei wird die obere Hälfte durch ein interessantes, symmetrisches Bild von einer technischen Apparatur dominiert, wobei in dessen Mitte das Chieftec Netzteil selbst Platz findet. Links nebenan erkennt man eindeutig "NITRO 85+" und rechts neben der Netzteilabbildung das große "80 PLUS Bronze"-Zertifikat. Anschließend werden diese Elemente von orangenen Farbverlauf-Streifen, in denen noch einmal genauer die Klasse spezifiziert wird, gefolgt. Darunter wirbt man dann mit schlagkräftigen Stichworten, wie "Extreme Silent", "Extreme Features", "Extreme Finish", "Intel / AMD Dual Core Support" und "SLI/Nvidia Ready". Ob sich diese erwartungsvollen und ansprungsvollen Aspekte bewahrheiten, wird sich im Praxistest später zeigen. Zuletzt ist noch anzumerken, dass die üblichen Prüf- und Güte-Zertifizierungen angegeben werden.
Weiter geht es mit der Rückseite. Diese zeigt gleich mit großen weißen Buchstaben auf, dass es sich bei diesem Modell um eines mit modularem Kabelmanagement handelt. Weiterhin sehen wir das Chieftec-Logo auf dem Lüftergitter im Hintergrund in Szene gesetzt sowie noch zwei weitere Netzteilabbildungen, die im Vordergrund recht groß dimensioniert herausstechen. Wieder kommen, wie zuvor auf der Vorderseite, ein paar der schlagkräftigen Stichworte zum Tragen sowie weitere Aspekte, die darunter in kleinen Piktogrammen und zugehörigem Text dargestellt sind.
Wie schon zuvor geschrieben, handelt es sich hierbei um eine Universal-Verpackung für die ganze Serie, weshalb auch entsprechend für jedes Modell in einer Tabelle die Kabel und Stecker angegeben sind. Anhand dieser Tabelle können wir nur minimale Unterschiede bei der Anzahl der PCIe-Anschlüsse sowie den SATA-Anschlüssen feststellen, die bei den höheren Klassen logischerweise vermehrt vorliegen.
Ohne größere Probleme lässt sich die Verpackung auch durch einfaches Hochschieben der einen Pappe unter dem Griff öffnen, welche durch jeweils ein Pappelemente an den Enden sich in die Verpackung integriert. So erhalten wir nach dem Öffnen das oben gezeigte Bild. Wir erkennen sofort, dass das Netzteil gut verpackt und gepolstert ist.

Beurteilung

Der Designer hat bei der Verpackung sowohl bei den ästhetischen Aspekten als auch bei den funktionellen / praktischen Aspekten ganze Arbeit geleistet. So besticht diese durch eine exzellente Farbgebung, eine große Übersichtlichkeit durch wenige, schlagkräftige Textelemente sowie durch klare und gut gewählte Kontraste. Auf funktioneller Ebene ist der eingebaute Griff sehr praktisch und macht das Netzteil in der Verpackung transportfähig.

Lieferumfang

Neben dem Netzteil selbst, das bereits ein paar Kabel fest integriert hat, sind im Lieferumfang auch noch die modularen Kabel enthalten, die zunächst in einer Folie verpackt sind. Außerdem liegt eine Gebrauchsanleitung bei sowie auch ein schwarzer Samtbeutel, der das obligatorische Kaltgerätekabel sowie die vier Befestigungsschrauben beinhaltet. Im ausgepackten Zustand sieht es dann so aus, wie auf dem nachfolgenden Bild.

Beurteilung

Der Lieferumfang des Chieftec BPS-550C bietet insgesamt alle nötigen Materialien, die für einen reibungslosen Betrieb gebraucht werden. Es werden keine Extras wie Kabelbinder oder ähnliche, zusätzliche Elemente mitgeliefert.

Netzteil

Nun wollen wir uns dem Netzteil selbst zuwenden, wobei wir diese Betrachtung in unterschiedliche Teilbereiche gliedern.

Äußere Betrachtung

Wenn wir uns das Äußere des Netzteils betrachten, so fällt uns sofort das Anthrazit-farbige Gehäuse auf, das durch die vereinzelnd reflektierenden (glitzernden) Elemente auf der Oberfläche einen edlen Eindruck macht. Außerdem fässt sich die Gehäuse-Oberfläche rau an.
Um für einen kleinen Kontrast zu sorgen, wurden die Schrauben sowie auch das Lüftergitter und der Lüfter selbst in Schwarz gehalten. Besonders auffällig ist auf dem Gitter jedoch das goldfarbene Chieftec-Logo, welches aus dem dunklen Hintergrund hervorsticht.
Wie bereits zuvor erwähnt, erkennen wir auch die Anschlüsse für die modularen Kabel, die gut eingesetzt annähernd eine Ebene mit der Gehäuse-Oberfläche bilden. Dazu sagen wir aber im späteren Zusammenhang noch etwas. Um diese Anschluss-Buchsen herum wurde ein aufgeklebtes Grafik-Element eingebracht, das durch den Schriftzug "NITRO 85+" heraussticht.
Wie üblich befindet sich neben der Buchse für den Netzstecker der On/Off-Schalter im normalen, eckigen Format. Außerdem findet sich daneben ein Lochgitter für eine bessere Durchlüftung an.
Auf dem anderen Seitenteil wurden "NITRO 85+" sowie "Chieftec" in die Metall-Oberfläche eingraviert. Dies wurde schlicht und so unauffällig gemacht, sodass diese Gravur nicht sofort ins Auge fällt.
Besonders auf der Rückseite hat sich der Designer Gedanken gemacht. Dort wurde ein Grafik-Element aufgeklebt, das im oberen Bereich der Vorderseite der Verpackung sehr ähnelt. Darunter finden sich dann noch einmal die expliziten Spezifikationen für das BPS-550C an sowie auch Warnungen und Prüf- und Sicherheits-Zertifikate. Diese Lösung wurde elegant gewählt und wirkt durchdacht.

Beurteilung

Die äußere Verarbeitung des Netzteils macht schon einmal einen sehr guten und qualitativ hochwertigen Eindruck, welcher nicht zuletzt auch durch die Anthrazit-farbige Oberfläche unterstützt wird. Außerdem wurden die aufgeklebten Elemente (Grafiken) sehr sauber verarbeitet und sind stets sicher befestigt. Hier gibt es keinesfalls etwas zu bemängeln.

Kabel und Anschlüsse

Anschluss-Buchsen

Chieftec hat bei den Anschluss-Buchsen einen klar verständlichen Weg gewählt, färbte die vier 8-pin-Buchsen für die Grafikkarten-Stromversorgung rot und die vier 6-pin-Buchsen für die Peripherie-Geräte schwarz. Wie schon oben bemerkt, wurde um die Buchsen herum eine Grafik angebracht, auf der unter anderem spezifische Piktogramme oder Logos für die inneren Komponenten dargestellt sind.

Kabelstränge

Zur Kabelgrundausstattung des Chieftec Nitro BPS-550C gehören bereits das Mainboard-Stromkabel mit 20+4pin, welches 58cm lang ist, sowie zwei 4+4pin Kabel für die CPU-Stromversorgung, die genauso lang sind. Dadurch, dass wir zwei von diesen vorliegen haben, ist das Netzteil sehr gut für Server-Plattformen wie den Intel Xeon-Mainboards geeignet, welche zwei dieser CPU-Stromversorgungen aufgrund von zwei verbauten CPUs benötigen.
Nachdem wir die fest montierten Kabelstränge betrachtet haben, wollen wir uns nun die mitgelieferten, modularen Kabel angucken. Dabei liefert Chieftec für die Grafikkarten-Stromversorgung zwei PCI-E-Stromkabel mit 6+2pin-Stecker mit. Dabei ist der für die Buchsen des Netzteils vorgesehene Stecker ebenso rot gefärbt wie die Buchse selbst, wodurch eine sofortige Einordnung des Steckers erfolgen kann. Außerdem steht auch auf dem der Grafikkarte zugewandten schwarzen Stecker in weißer Schrift "PCI-E", weshalb es zu keiner Verwechslung kommen kann.
Natürlich gibt es auch noch Kabel für die Stromversorgung der peripheren internen Geräte. Dabei gibt es zwei Kabelstränge mit jeweils drei SATA-Steckern. Die Grundlänge bis zum ersten Stecker beträgt wieder 58cm, anschließend gibt es einen 12cm Abstand zum nächsten Stecker. Weiterhin werden auch noch ältere Geräte mit Molex-Anschluss unterstützt. So liefert Chieftec auch noch ein Kabelstrang mit zwei Molex-Steckern mit, wobei die Grundlänge wieder 58cm und der Abstand zum zweiten Stecker 12cm beträgt, sowie auch einen Kabelstrang mit zwei Molex-Steckern und einem Floppy-Stecker. Bei letzterem Strang sind Grundlänge und Zwischenabstände wieder wie zuvor.
Nachfolgend wollen wir die Gesamtheit aller Kabel noch einmal auflisten sowie die verfügbaren Stecker an den Kabelsträngen:
Kabel für... Mainboard CPU Grafikkarte (modular) Peripherie (modular)
Art und Länge 20+4pin
58cm
2x 4+4pin
58cm
2x 6+2pin
58cm
  • 3x SATA
    58/12/12cm
  • 3x SATA
    58/12/12cm
  • 2x Molex / 1x Floppy
    58/12/12cm
  • 2x Molex
    58/12cm
Man sollte natürlich auch noch erwähnen, dass alle Kabelstränge gut und ausreichend ummantelt wurden, wodurch es im Gehäuse ordentlicher aussieht und ein besseres Kabelmanagement möglich ist.
Beurteilung
Chieftec macht genau in dem Bereich alles richtig, wo andere Hersteller immer noch Defizite aufweisen: Die Kabellängen des Chieftec Nitro BPS-550C sind durchgehend wegen einer Grundlänge von 58cm sehr groß bemessen und zudem einheitlich bei jedem Kabelstrang gleich. Dadurch ergeben sich im Gegensatz zu Konkurrenzmodellen keine Probleme beim Verbinden von Komponenten und beim Erreichen von weit entfernten Buchsen am Mainboard. Insgesamt erhalten wir also ein sehr gut durchdachtes Kabelsystem, das in allen Bereichen zu überzeugen weiß.

SATA- und Molex-Kabel

Bei diesem Netzteil weisen die SATA-Kabelstränge bzw. dessen Stecker eine Besonderheit auf. Diese liegen während des gesamten Stranges immer gewinkelt vor, das bedeutet, dass die einzelnen Stromkabel im 90° Winkel durch die Stecker durchgehen und im gleichen Winkel diese auch wieder verlassen. Über den Sinn dessen lässt sich streiten, jedoch bietet es unserer Ansicht nach im Gehäuse bessere Möglichkeiten, die Stecker bei geringem Platz in die zugehörige Buchse zu stecken.
Die Molex-Stecker haben hingegen die Standardform beibehalten.

Intelligenter Steckmechanismus

Eine interessante Innovation bahnt sich an - wir haben hier das erste von uns getestete Netzteil vorliegen, das einen Steckmechanismus für die 4+4pin-Stecker sowie die 20+4pin-Stecker aufweist. Dabei hat ein Steckerteil, wie hier oben im linken BIld zu sehen, zwei Steck-Elemente an den Seiten, die in zwei dafür vorgesehene Löcher im anderen Steckerteil eingreifen. Dadurch werden beide, wie im rechten Bild zu sehen, fest miteinander verbunden und das Anschließen eines 4+4pin-Steckers, bei welchem alle 8pins benötigt werden, wird erheblich vereinfacht.
Das gleiche System gilt, wie bereits erwähnt, ebenso für den 20+4pin-Stecker des Mainboard-Stromanschlusses.

Leistung und Effizienz

Das Chieftec Nitro BPS-550C besitzt, wie aus dem Namen bereits hervorgeht, eine maximale Leistungsausgabe von 550 Watt.
Wie bei jedem Netzteil verzeichnen wir auch eine 3,3V-Leitung sowie eine 5V-Leitung. Beide werden bei dem Chieftec-Netzteil mit 25 Ampere betrieben und sorgen so insgesamt für eine Leistung von 150 Watt auf beiden Leitungen. Für die Stromversorgung der Grafikkarte stellt Chieftec zunächst einmal zwei 12V-Schienen mit jeweils einer Stromstärke von 22 Ampere zur Verfügung. So kommt es insgesamt zu einer Leistung von 528 Watt, die in jedem Fall für jede heutige High-End-Grafikkarte (Ausnahmen eventuell bei Dual-GPU-Grafikkarten wie HD 6990 oder GTX 590) ausreichen sollte.
Zu den weiteren zwei Anschlüsse am Netzteil für die Grafikkartenstromversorgung macht Chieftec keine Angaben.
Weiterhin besitzt das BSP-550C auch ein 80 PLUS Bronze Zertifikat und hat eine durchschittliche Effizienz von 84%. Laut Chieftec selbst soll die maximal mögliche Effizienz im Optimalfall bei 90% liegen.
Strom für... CPU / Mainboard Grafikkarte / Peripherie
Spannung 3,3V 5V 12V1 12V1
Stromstärke 25 A 25 A 22 A 22 A
Leistung 150 W 528 W

Sicherheitsmechanismen

Wie von einem qualitativ hochwertigen Netzteil gewohnt besitzt auch das Chieftec Nitro BPS-550C sehr viele Sicherheitsmechanismen zum Schutz des Netzteils selbst und auch der Komponenten im Computer. So hat es einen Über- und Unterspannungsschutz, einen Kurzschlussschutz, Überlastschutz, Überstromschutz sowie einen Schutz vor Überhitzung (zu hoher Temperatur).

Komponenten und Technik

Bei der ersten Betrachtung der Platine fällt zunächst die schwarze Färbung dieser selbst und der darauf angebrachten Kühlkörper und Kühlrippen auf. Insgesamt wirkt die Positionierung und die Anordnung auf der Platine geordnet, übersichtlich und der Platz wurde sinnvoll genutzt. Weiterhin wird auch ein hochtemperaturbeständiges Harz zur Isolierung der Komponenten genutzt. Dieses ist auf den Bildern als weiße, gummiartige Masse zu erkennen.
Wir beginnen bei unserer Betrachtung mit dem Netzeingang, der im oberen linken Bild zu erkennen ist, und mit der EMI-Filterung, von welcher wir die zwei Spulen im rechten Bild sehr gut erkennen können. In diesem Bereich wird die Wechselspannung zur Gleichspannung umgewandelt. Die Verarbeitung wirkt hier sehr sauber und qualitativ hochwertig.
Weiter geht es mit dem Leistungsfaktor-Vorregler. Neben Drosseln, zur Reduzierung der Oberwellenschwingungen, gibt es hier auch den Siebkondensator zu betrachten, der unter anderem die verbliebene Restwelligkeit säubert. Chieftec verbaut jedoch nur einen normalen Siedkondensator, der nur für maximal 85°C zugelassen ist, und keinen qualitativ hochwertigeren japanischen Kondensator. Dies ist aufgrund der gehobenen Leistungs- und Effizienzklasse nicht ganz nachvollziehbar.
Auf dem rechten Bild daneben findet man den Resonanzwandler. Nachdem die Spannung zuvor wieder zerhackt wurde und nun eine Wechselspannung vorliegt, kann der Schwingkreis mit dieser arbeiten. An diesen reiht sich auch ebenfalls ein Transformator an, der die Spannung auf die üblichen Werte herabsetzt.
In den letzten beiden Bildern sehen wir noch die technischen Komponenten zur Gleichrichtung der Spannung, wobei auch unter anderem Elektrolytkondensatoren zum Einsatz kommen. Die 12V-Spannung wird dann zu der auf dem rechten Bild ersichtlichen Kabelplatine geleitet. Dort versorgt sie die verschiedenen modularen Anschlussbuchsen.

Beurteilung

Der innere Aufbau des Netzteil überzeugt uns durch seine übersichtliche und ordentliche Positionierung der Komponenten sowie einer sauberen Verarbeitung. Einziger Kritikpunkt ist wohl der Einsatz eines 85°C Siebkondensators. Hier wäre ein japanischer Siebkondensator auch im Hinblick auf die Preisklasse sicher angemessen gewesen.

Praxistest

Nachdem wir das Netzteil von den äußeren und inneren Werten begutachtet haben, wollen wir es natürlich jetzt einem Praxistest unterziehen. Bei diesem wird das Chieftec Nitro BPS-550C sowohl gegen andere Netzteile im Leistungsverbrauch antreten als auch allein bezüglich des Geräuschverhaltens in einem gesonderten Teil untersucht, da diesem eine besondere Bedeutung in unserer Betrachtung zukommt und wesentlich mit in die Bewertung einfließt.

Testsystem

Das unten aufgeführte System hat den Stand von Februar und ist unser derzeit aktuelles System.
Komponenten Prozessor Mainboard Grafikkarte Arbeitsspeicher
AMD Phenom II X4 955
3,8 Ghz @ 1,5V
ASRock 890GX HD 2900 XT
Voltage: 1,225V
Chip: 900Mhz
Speicher: 850Mhz
Corsair CL9 Value Select
PC3-10666
Sonstiges Kühler Festplatte Laufwerk Betriebssystem
Coolink Corator DS
Lüfter: 2x 12cm @ 12 V
HITACHI 500GB HDS721050CLA362 DVD-Laufwerk LG DH16NS30 Windows XP
Service Pack 3

Effizienz und Verbrauch

Um das Netzteil so gut wie möglich auszulasten, haben wir in unserem Testsystem sowohl Prime95 laufen lassen als auch Furmark, weshalb wir unsere stark übertaktete HD 2900 XT mit einem zusätzlichen Lüfter, neben dem Artic Cooling Extreme Kühlkörper und dessen drei kleine Lüfter, kühlen mussten, da sie eine so große Abwärme erzeugte. Daher dauerte unsere Testphase (bis die Spannungswandler 105°C erreichten) entsprechend nur kurz, aber die erhaltenen Resultate sind entsprechend der gleichen Zeitdauer dennoch absolut aussagekräftig. Zur Übersichtlichkeit folgt nun das Vergleichsdiagramm.
Anhand des Vergleichsdiagramms sehen wir bereits, dass das Chieftec Nitro BPS-550C im Bereich des Verbrauchs auf gleichem Level wie das Cougar GMX 700 sowie das Antec TruePower New TP-550 ist. Gerade bei letzterem ist das aufgrund der gleichen maximalen Leistungsausgabe auch nicht sonderlich außergewöhnlich. Demnach ordnet sich der Chieftec Abkömmling mit seiner 80 PLUS Bronze Zertifizierung im gleichen Effizienz-Bereich wie das Antec-Netzteil ein. Es liefert also eine solide Leistung ab.

Geräuschverhalten

Nachdem wir den Leistungsverbrauch betrachtet haben, kommen wir nun zur ausführlichen Betrachtung des Geräuschverhaltens. Dabei gehen wir auf den Lüfter, dessen Luftrauschen, Motorgeräusche und Schleifen, als auch auf die von den Netzteilkomponenten kommenden Nebengeräusche in Form von Spulenfiepen ein. Dabei betrachten wir die subjektiv wahrgenommene Intensität des Störgeräusches im Bezug auf die Entfernung zum Netzteil.

Luftrauschen

Der von Chieftec verbaute 140mm Lüfter agiert im Idle-Betrieb durchgehend leise. Er ist ab einer Entfernung von 10cm erstmalig wahrnehmbar und ist bei 2cm erst normal hörbar. Unter Last ändert sich das Bild ein wenig. Dort dreht er geringfügig mehr auf und ist dadurch bereits ab 15cm das erste Mal wahrnehmbar und ab 8cm gut hörbar.

Beurteilung

Insgesamt verrichtet der Lüfter bezüglich des Luftrauschens recht leise sein Werk und ist in dieser Disziplin durchaus zu empfehlen.

Schleifen und Motor

Weiterhin wies der Lüfter auch noch Schleif- und Motorgeräusche auf. Das Schleifen an sich war bereits ab 20cm wahrnehmbar. Hörbar wurde er ab 14cm und deutlich hörbar ab 10cm Abstand zum Netzteil. Ging man mit dem Ohr bis 4cm heran, so wurde das Geräusch nervig.
Der Motor des Lüfters machte sich bereits ab 30cm gerade so bemerkbar. Bei 20cm Abstand zum Netzteil wurde er gut hörbar, ab 15cm deutlich hörbar und ab 8cm war das Geräusch dann nervig.
Aufgrund des Geräuschtyps konnten wir diese Analyse nur unter dem Idle-Betrieb durchführen (alle Lüfter ausgeschaltet).

Beurteilung

Hier hätte man sicherlich einen noch qualitativ hochwertigeren Lüfter verbauen können. Sofern man mit dem Ohr näher an das Netzteil herangeht, so hört man wie oben beschrieben schon deutlich die Motor- und Schleifgeräusche. Deshalb empfehlen wir das Netzteil entsprechend in ausreichenden Abstand vom Nutzer zu positionieren.

Spulenfiepen

Im Idle-Betrieb war das Spulenfiepen des Netzteils ab 25cm wahrnehmbar. Ab ca. 10cm wurde das Fiepen höbar und ab 7cm war es deutlich hörbar. Bei einem Abstand von 4cm wurde das Spulenfiepen dann nervig. Bei voller Belastung war das Spulenfiepen ab 45cm wahrnehmbar. Ab 40cm wurde es dann hörbar und ab 30cm deutlich hörbar. Im Abstand von 10cm war das Spulenfiepen dann bereits nervig.

Beurteilung

Das Spulenfiepen bei dem Chieftec Nitro BPS-550C ist im Vergleich mit anderen Netzteilen noch als akzeptabel einzuordnen. An den nebengeräuschfreien Betrieb eines Cougar-Netzteil kommt es zwar natürlich nicht heran, jedoch ist es für den Normalverbraucher durchaus tauglich. Sensiblere Personen sollten jedoch das Netzteil aufgrund dieser Nebengeräusche eher meiden, solange der Computer nicht in großem Abstand zum Nutzer steht.

Verhalten im Standby

Wird der Computer ausgeschaltet, wenn er vorher an war, so fiept das Netzteil (On/Off-Schalter auf On) weiterhin. Ab 17cm ist dieses Fiepen bereits wahrnehmbar, ab 12cm wird es gut hörbar. Im Abstand von 9cm wird es deutlich hörbar und ab 6cm ist es bereits nervig. Hat man das Ohr 3cm neben dem Netzteil so ist das Fiepen bereits störend. Darunter wird es extrem störend. Dieses grässliche Fiepen im Nahbereich hielt sehr lange an (nach 10 Minuten Wartezeit hörten wir unsere Beobachtung auf).
Wenn man den On/Off-Schalter dann auf Off legt, so hört man ein 10 Sekunden langes Fiep- und Surrkonzert im Nahbereich.
Schaltet man das Netzteil an (On/Off-Schalter auf On) so gibt das Netzteil ein leises Knistern im Ultra-Nahbereich (<1cm) von sich.

Beurteilung

Es ist durchaus ziemlich ungünstig, wenn ein Netzteil, nachdem der Computer ausgeschaltet wurde, immer noch weiter fiept. Diese Tatsache macht das Netzteil, sofern man nicht den Netzstecker zieht oder in einer Verteilersteckdose den Strom abstellt, nur dann wirklich ungeeignet für einen Bereitschaftsbetrieb (Standby), wenn sich die Person in unmittelbarer Nähe des Netzteils aufhält oder schläft, was man jedoch eigentlich ausschließen kann. Demnach hat dieses Verhalten im Standby-Betrieb keine so großen Konsequenzen.

Fazit

Note 2 Insgesamt ergibt sich beim Chieftec Nitro BPS-550C ein gutes Gesamtbild. Die Verarbeitung des Netzteils ist sehr gut und die Kabelausstattung sowie das modulare Kabelmanagement wurden perfekt umgesetzt. Weiterhin sind der Leistungsverbrauch und die Effizienz entsprechend der Klasse auf einem guten Niveau. Leider muss das Netzteil bei der Geräuschbetrachtung ein paar Abstriche machen, wobei vor allem das Spulenfiepen für sensiblere Personen ungünstig sein könnte. Letztendlich hat das BPS-550C dennoch eine Kaufempfehlung verdient sowie die Gesamtnote 2.
Pro und Kontra
Positives
  • Sehr gute Verpackung
  • Sehr gute Verarbeitung
  • Kabelausstattung
  • Einheitlich, lange Kabel (58cm)
  • Gute Effizienz
Negatives
  • Geräuschentwicklung
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