Hardware Reports - Der Hardware auf der Spur
Testberichte Artikel Anleitungen

Testbericht: AVM Fritz!Box 7390

Einleitung

Nach Monate langen Warten erhielt ich endlich Mitte April eine Fritz!Box 7390 für meinen VDSL-50.000-Anschluss der Deutschen Telekom mit IP-TV Option Entertain Premium. Wie die Bilder zeigen, ist es eine originale AVM-Version ohne Provider Branding. Nun steht sie bis heute hier und verrichtet ihren
Dienst. Deshalb möchte ich euch einen kleinen Einblick in dieses durchaus gelungene Produkt geben.

Eckdaten der AVM Fritz!Box 7390

  • DSL-Modem: ADSL/ADSL2+ (bis zu 16 MBit/s), VDSL (bis zu 100 MBit/s)
  • UMTS Unterstützung: Unterstützung für alle Gängigen UMTS Sticks (nicht getestet)
  • WLAN: Standards: 802.11a/b/g/n, Parallelbetrieb in 2,4 und 5 GHz
  • Verschlüsselungen: WEP, WPA, WPA2, ab Werk verschlüsselt
  • USB-Ports: 2x USB 2.0
  • Integrierter Media Server: 512MB Interne NAS+ USB-Massenspeicher
  • Telefonie: 2x a/b Analog, 1x ISDN S0 zusätzlich bis zu 6 Schnurlose Telefone per integrierter DECT-Basisstation
  • Ethernet: 4x 1 Gigabit
  • Abmessung: 226 x 159 x 47 mm
  • Preis: 229 Euro (UVP)

Lieferumfang der AVM Fritz!Box 7390

  • Modem
  • 4,25m DSL-Kabel
  • 1,5m Netzwerkkabel
  • TAE/RJ45-Adapter
  • Netzteil
  • Kurzanleitung
  • FritzBox-CD

Installation

Da ich in der Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration bin, brauchte ich die beiliegende Schnellstartanleitung nicht wirklich, aber sie vermittelt die Funktion sowie die Inbetriebnahme des Gerätes gut und geht auf die analogen / ISDN-Anschlüsse ein. Im Grunde ist es ja ganz einfach:
Das beigeliegende Y-Kabel einmal mit dem BBAE (Splitter) und einmal mit der Telefondose / dem ISDN NTBA verbinden, dann noch die Stromversorgung anschließen und das beigefügte 1,5m Netzwerkkabel mit einem Computer über DHCP verbinden. Vorhandene Telefone und / oder Faxe können ebenfalls angeschlossen werden.
Nachdem die Verkabelung stand, war die Softwareseite an der Reihe: Per Assistent lies sich dies sehr einfach bewerkstelligen, indem man einfach den Provider auswählt und die Daten eingibt.
Danach muss man noch das W-LAN mit einem WPA-2-Schlüssel konfigurieren und in meinem Fall auch die drei ISDN-Nummern eingetragen, die dann sehr einfach auf die jeweiligen Telefone bzw. auf das Fax verteilt werden können. Ein erster Test mit der Telefonanlage war erfolgreich und selbst das Fax funktionierte sofort. Meine beiden DECT-Telefone funken beide noch über ihre gemeinsame Basis, weshalb ich diese noch nicht getestet habe.

Expertenansicht:

Wie der Name schon sagt, ist diese eher für fortgeschrittene Nutzer gedacht. Hier sind die Menüs etwas erweitert und es gibt viel mehr Einstellungen, um die Box fein zu tunen. Von einer VPN-Einrichtung bis hin zur statischen Routing-Tabelle kann man alles verstellen, was die Box bietet.

Gesamtbeurteilung:

Alles in allem kann man sagen, dass die Konfiguration für einen Leien zwar machbar ist, jedoch bei der Telefonanlage über ISDN und den tieferen Systemeinstellungen doch eher jemand mit Grundkenntnissen der Technik benötigt wird.

VDSL-Synchronisation

Zur VDSL-Synchronisation kann man eigentlich nicht viel sagen. Die Box läuft, auch wenn die VDSL-Treiber nicht immer eine gute Synchronisation hinbekommen, verglichen mit dem T-Online Speedport, sehr stabil. Es gab nur zwei Mal bisher einen merklichen Synchronisationsverlust, aber die dauerten nur eine Minute und dann konnte man weiter surfen. Ich habe nahe Frankfurt am Main (25 KM Luftlinie) eine dauerhafte VDSL-Synchronisation von 43328 kBit/s-
48432 kBit/s / 10048 kBit/s. Vorher, mit dem Speedport, waren es um die 38634 kBit/s.

IP TV

Ich habe Entertain Premium gleich dazu gebucht, da ich der lästigen Traffic-Grenze von 200 Gb entgehen wollte. Nach Eingabe der Zugangsdaten konnte ich meinen Mediareceiver 301 direkt per LAN an einen beliebigen Port hängen und es funktionierte tadellos. Auch per W-LAN über die Speedport Bridge ruckelt nichts.

Kindersicherung

Bei den Fritzboxen gibt es eine sehr gute Kindersicherung. Das einzige, was man sich dabei noch wünschen würde, wäre eine Inhaltsfilterung mit Black- und White-Listen, aber nichts ist perfekt.

Zur Funktion: Die Fritzbox nimmt die MAC und die IP. Dann stellt man einfach die Internetzeiten ein und, dass allen Computern, die nicht eingetragen sind, der Internetzugang verweigert wird. Alles in allem also so gut wie nicht knackbar, da wie gesagt selbst bei einem Fake / Change der MAC-Adresse, der IP oder den Computernamen, der Computer keinen Zugang mehr hat.
Es gibt nämlich eigentlich nur vier Ansätze, gängige externe Kindersicherungen zu umgehen:
  • Ändern der IP-Adresse des Netzwerkadapters
  • Ändern des Computernamens
  • Ändern der MAC-Adresse des Netzwerkadapters
  • Bei Proxys: Die Umgehung der Proxy-Einstellungen, sodass dieser nichts filtern kann und der Datenverkehr um ihn herum umgelenkt wird (wobei Proxys meist erst eingesetzt werden, wenn es um Inhaltsfilterung wie zum Beispiel bei pornografischen Seiten und ähnliches geht)

Fazit

Note 1minus Die Box ist einfach gut und ich habe keine großen Kritikpunkte entdecken können. Gigabit-LAN und W-LAN nach dem N-Standard sind für den Hausgebrauch top und auch das eingebaute NAS und der Streaming-Server sind ganz praktisch. Die DSL-Treiber werden mit jedem Update stabiler und haben sicher bald die Zuverlässigkeit anderer AVM-Produkte erreicht.
Der einzige Kritikpunk wäre der, dass es keine normalen Stabantennen mehr gibt und man so auch keine größeren Antennen oder auch Richtfunk-Antennen mehr anschließen kann, aber dies sollte für eher wenige Nutzer überhaupt interessant sein. Auch der etwas happige Preis von momentan 205€ (im Laden geht es sogar von 229€-249€) dürfte nicht für jeden erschwinglich sein, aber in Anbetracht der geringen Konkurrenz in Sachen VDSL mangelt es eben an Alternativen und dem daraus resultierenden Wettbewerb.
Pro und Kontra
Positives
  • Vielfältige Verbindungsstandards
  • Sehr gute Software
Negatives
  • (Keine Stabantenne mehr)
StartseiteDatenschutzImpressum
Hardware Reports, 2010 - 2015, CC BY-SA 4.0