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Testbericht: Fractal Design Define R3 Black Pearl

Leise trifft Leistungsstark - Faszination Gehäuse

Vorwort

Da bereits im Vorfeld viel Gutes über das Fractal Design Define R2 berichtet wurde, entschlossen wir uns, den Nachfolger dieses renomierten Gehäuses zu testen. Schlicht, qualitativ hochwertig und vor allem leise soll es sein - wir werden prüfen, ob das Gehäuse hält, was es verspricht.

Allgemeines

Das Gehäuse "Define R3 Black Pearl" hat die Ausmaße von 207,40 mm in der Breite, 440 mm in der Höhe und 521,20 mm in der Tiefe. Zudem wiegt es 12,5kg und hat eine komplett schwarze Lackierung.
Es ist für die aktuellen Mainboard-Normungen ATX, Micro / Mini ATX und für die Netzteilmontage am Gehäuseboden ausgelegt. Ansonsten besitzt es die klassischen Spezifikationen eines Frontpanels (ein Power-Knopf, AudioIn- und Output sowie 2x USB 2.0 und einmal eSATA), welches auf dem Gehäusedeckel anzufinden ist.

Links

Lieferumfang

Der Lieferumfang des Gehäuses sieht folgendermaßen aus: In dem Karton befindet sich das Gehäuse, welches in einer Plastikfolie eingepackt ist und durch zwei Styropor-Elementen vor Stößen und anderen Erschütterungen gesichert wird. Außerdem konnte man im Karton ein kleines Handbuch finden, welches sehr kurz gefasst und nur in Englisch geschrieben war und daher nur bedingt eine helfende Funktion annehmen konnte.

Dazu gesellte sich auch eine kleine Pappbox, in welcher sich in Plastiktüten eingepackt die Montage-Schrauben, die alle schwarz lackiert sind, eine 3,5"-Blende für Geräte, die in ein 5,25"-Schacht eingebaut werden, sowie die Lüftersteuerung, welche maximal drei Lüfter durch einen einzigen Dreh-Pontimeter bedienen kann und die dazugehörigen Kabel, befinden. Diese Lüftersteuerung wird in einem Slot auf der Rückseite des Gehäuses befestigt. Um zu wissen, welche Schraube zu welcher Montage genutzt werden soll, ist auf der Pappbox zu jeder Schraube eine Grafik mit darunter stehender Bereichszuordnung anzufinden.

Außenansicht

Die Gehäusevorderseite präsentiert sich im geschlossenen Zustand sehr dezent mit einer hochglanzpolierten Kunststoffoberfläche, in welcher sich die Umgebung spiegelt. Diese Fronttür ist an einem ebenfalls aus Kunststoff bestehenden 3,9 cm langen Vorderstück befestigt, welches beim Aufklappen der Tür nach rechts die Position beibehält.
Weiterhin wird die schon oben angesprochene Tür durch Magneten an dem Vorderstück gehalten. Die Scharniere, die das Aufklappen ermöglichen, funktionieren einwandfrei und weisen keinerlei Quietschen oder ähnliche Geräusche auf. Bei geöffneter Front erkennt man die zwei vorhandenen 5,25"-Schächte und die zwei Vorrichtungen für die Montage von 120-mm-Lüftern.
Diese Montage ist durchdacht und weist sich im Alltag als äußerst praktisch, da, nicht wie bei anderen Gehäuse, eine Abnahme der Front notwendig ist, sondern lediglich das Abschrauben der Lüfterhalterung. Nachdem man den Lüfter in diese Halterung "eingeklickt" hat, muss man diese nur wieder anschrauben und die Prozedur ist komplett und mühelos von Dannen gegangen.
Vor dieser Lüfterhaltung findet man auch noch eine Tür für den jeweiligen Lüfter, welche Luftschlitze besitzt. Diese lässt sich durch einmaliges Klicken auf die rechte Türseite nach links öffnen.

Doch betrachten wir uns nun die Rückseite des Gehäuses: Dort können wir die Montagemöglichkeit für Lüfter mit maximal 120 mm feststellen und sehen auch vier Wasserkühlungsschlaucheingänge. In einem gelungenem Kontrast zu dem Rest des Gehäuses wurden die Slotblenden weiß gefärbt. Weiterhin erkennen wir den Freiraum für das unten montierbare Netzteil.
Betrachten wir uns die rechte Seite des Gehäuses, so können wir die in dem Vorderstück eingelassenen Luftlöcher erkennen, durch welche die Front-Lüfter Frischluft einsaugen können. Ansonsten ist die Seite durch eine lochlose schwarze Seitenteil-Platte geprägt, auf die nicht mehr eingegangen werden muss.

Die linke Seite des Gehäuses zeigt uns ebenfalls die in dem Vorderstück eingelassenen Luftlöcher, wodurch eine gute, gleichmäßige Luftzufuhr gewährleistet ist. Die linke Seitenteil-Platte hat auch die Möglichkeit vorbehalten, einen 120-mm/140-mm-Lüfter zu montieren. Im Auslieferungszustand ist dieser Bereich noch durch eine Dämmplatte abgedeckt, die bei Bedarf jedoch abgeschraubt werden kann.
Hier sind oben noch einmal die beiden Seitenteile extern dargestellt. Wie man erkennen kann, sind diese mit einem Dämmmaterial versehen.
Kommen wir zum Schluss der Außenansichtsanalyse zur Ober- und Unterseite des Gehäuses. Der Deckel des Gehäuses umfasst das Front-Panel mit dem sehr ansehnlichen blau umleuchteten Power-Knopf und die zwei Vorrichtungen zur Montage von 120-mm/140-mm-Lüftern. Die Unterseite des Gehäuses besitzt einen Staubfilter mit darüber befindlichen Lüftungslöchern für den Netzteillüfter sowie weitere Lüftungslöcher für einen 120-mm/140-mm-Lüfter. Dort wurde ebenfalls von innen ein Staubfilter montiert.
Außerdem kann man auch die hochwertigen Standfüße erkennen, die auf glatten Oberflächen Rutschfestigkeit sowie den nötigen Abstand für die am Boden montierten Lüfter bieten, um Luft einzusaugen.

Innenansicht

Nun etwas zum Innenleben des Gehäuses, welches vor allem durch den Schwarz-Weiß-Kontrast zwischen den Slotblenden und der Festplattenhalterungen mit dem Rest des Gehäuses geprägt ist.
Wie bereits schon im Vorfeld gesagt, besitzt das Gehäuse auf der Haltung für das Mainboard die nötigen Schraubvorrichtungen zur Montage aller heutigen genormten Mainboard-Größen. Weiterhin erkennt man, dass die Slotblenden durch einfach abdrehbare Schrauben zu montieren sind, was, wie wir finden, eine sehr gute Lösung zwischen einfachen Schnellverschlüssen und stabilen Einfachschrauben darstellt.
Die Slotblenden haben zudem kleine Luftschlitze um noch einmal die Kühleffizient zu steigern. Die schon vorher genannte Möglichkeit zur Montierung eines Bodenlüfters ist ebenfalls zu erkennen. Ein 140-mm-Lüfter kann dort einfach durch "Einklicken" in die Vorrichtung montiert werden. Kleinere 120-mm-Lüfter müssen auf diesen Service verzichten und auf die normale Verschraubung zurückgreifen.
Im oberen ersten Bild ist nochmal eine Vergrößerung des Netzteilbereiches des Gehäuses zu sehen. Wie man erkennen kann, wird dort höchstes Augenmerk auf Geräuschminderung gelegt, indem man das Netzteil an allen möglichen Druck- und Auflagestellen mit Dämpfungsmaterial versorgt hat.
Das zweite Bild zeigt den Bereich der 5,25"-Laufwerke. Im Auslieferungszustand ist dort die Montierung eines 3,5"-Gerätes in einem 5,25"-Schacht vorgesehen, weshalb dort im Unterem der Schächte eine solche Kompatibilitätsvorrichtung angeschraubt ist. Zudem kann man die Dämmmatte über den Schächten erkennen.
Das linke obere Bild zeigt die schon in einigen Absätzen darüber beschriebenen Gehäusedeckel-Lüftervorrichtungen. Im Auslieferungszustand sind dort ebenfalls zwei Dämmmatten auf einer Kunststoffplatte befestigt und angeschraubt. Zur besseren Kühlung können diese abgeschraubt werden, um Lüfter anzubringen.

Das rechte Bild zeigt den riesigen HDD-Käfig, welcher die Montageschienen für Festplatten beinhaltet. Die Festplatten werden dabei mit der Unterseite auf die Halterung geschraubt, wobei zwischen der Halterung und der Festplatte zur Geräuschreduzierung Dämpfungsringe vorgesehen wurden, die auch nervige Vibrationen verhindern sollen.
Bei der Montage eines 5,25"-Laufwerkes setzt man, wie man sieht, wieder auf leicht mit der Hand herausdrehbare Schrauben, die ebenfalls wieder einen genialen Mittelweg zwischen Einfachschrauben und Schnellverschlüssen darstellen.
Als letztes kommen wir bei der Innenansicht nun zur gegenüberliegenden Seite. Dort erkennen wir die vielen Kabellöcher zur Verlegung der Kabel auf der dem Mainboard abgewandten Seite. Außerdem wurde eine großzügige Aussparung für die Rückplatten von Prozessorkühlern eingerichtet. So können Kühler ohne die Abmontage des Mainboards sehr einfach verschraubt werden.

Kühlung

Jetzt etwas mehr zur Kühlung. Trotz der klaren Ansage gegen unangenehme Nebengeräusche und Vibrationen, setzt man trotzdem klare Zeichen und Wege für eine optimale und leistungsstarke Kühlung.
Durch die vielen Möglichkeiten, Lüfter zu montieren, haben vor allem Übertakter die Möglichkeit, alles aus ihren Komponenten herauszuholen. Hingegen können Liebhaber von Silent-Systemen die Lüftervorrichtungen geschlossen und gedämmt lassen, wodurch ein Fundament für ein leises System geschaffen ist.
Die zwei vormontierten Lüfter erzeugen wenig Nebengeräusche und können dank der mitgelieferten Lüftersteuerung auch auf ein leises Niveau runter geregelt werden.
In der Praxis haben sich zwei Front- und Deckenlüfter als sehr gute Kühlungslösung bewährt.

Materialverarbeitung

Das verwendete Material ist von sehr hoher Qualität und die schwarze Lackierung ist ebenfalls ohne Makel. Vor allem die Gehäuseseiten überraschten uns durch ihre unglaubliche Stabilität.
Ein kleiner Wermutstropfen ist der Bereich des Deckels mit den zwei Lüftern. Dort ist durch die vielen Lüftungslöcher die Stabilität leicht eingeschränkt, was jedoch nicht weiter schlimm ist.
Weiterhin ist das Dämmmaterial ebenfalls gut gewählt und verrichtet die Arbeit vorzüglich. Das Front-Panel überzeugt durch die Qualität der Verarbeitung ebenfalls voll und ganz. Insbesondere sind die USB-Eingänge stabil, fest und weisen keine Nachgiebigkeit auf. Der verwendete Kunststoff ist ebenfalls von guter Qualität und stabil.

Fazit

Note 1plus Das Fractal Design Define R3 Black Pearl überzeugt auf ganzer Linie durch sehr hohe Verarbeitungsqualität und vielfältige Kühlungsmöglichkeiten.
Durch die eingebauten Dämmmatten und den vibrations- und nebengeräuschhemmenden Einbau des Netzteils und der Festplatten ist zudem ein leises Arbeiten gewährleistet. Zu allem gesellt sich noch eine schlichte aber dennoch zeitgemäße Optik.
Trotz des ganzen Glanzes muss man jedoch auch sagen, dass beim Handbuch definitiv gespart wurde - dort besteht Nachbesserungsbedarf. Insgesamt jedoch ändert dies nichts an der Tatsache, dass man mit dem Fractal Design Define R3 in jedem Fall ein außergewöhnlich hochwertiges Gehäuse erhält. Insgesamt erhält das Gehäuse aufgrund aller positiven Eigenschaften die Note 1+.
Pro und Kontra
Positives
  • Hohe Verarbeitungsqualität
  • Sehr stabil
  • Sehr gute Gehäusedämmung
  • Gute Hemmung von Vibrationen und Nebengeräuschen
  • komplett schwarze Lackierung
Negatives
  • wenig hilfreiches, kleines Handbuch (nur auf Englisch)
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