Hardware Reports - Der Hardware auf der Spur
Testberichte Artikel Anleitungen

Testbericht: Fractal Design Arc

Einleitung

Gehäuse gibt es wie Sand am Meer. Umso mehr gilt es diejenigen, die sich durch ein innovatives Design oder besondere Features absetzen, herauszufinden und zu erkennen. In dem Zusammenhang ist uns das Fractal Design Arc aufgefallen, das für einen Midi-Tower seiner Preisklasse mit einem vorbildhaften Kühlungssystem, interessantem Design und qualitativ hochwertigen Materialien aus der Masse hervorstechen will. Ob dem Fractal Design Arc dies gelingt, gilt es in diesem Test zu klären.
Wir bedanken uns recht herzlich für die Bereitstellung des Fractal Design Arc von Fractal Design durch Markensturm.

Video-Impressionen

Neben dem nachfolgenden Testbericht haben wir auch ein Video gedreht, das Eindrücke und Impressionen zum Fractal Design Arc zeigt. Das Video dient nicht als Ersatz zum schriftlichen Test, sondern lediglich als Ergänzung zu diesem.
Wir verwenden den erweiterten Datenschutzmodus von YouTube. Bitte beachten Sie vor dem Abspielen des Videos die Datenschutzerklärung von Google.

Spezifikationen

  • » Produkt-Website
  • 23cm (Breite), 46cm (Höhe), 51,5cm (Tiefe)
  • Formfaktor: ATX, Mini-ATX, Mikro-ATX
  • Front-Panel: 2x USB 2.0, 1x USB 3.0, Audio-In- und Output
  • 5,25"-Laufwerkschächte (extern): 2
  • 3,5"/2,5"-Festplattenschächte (intern): 8
  • Lüfter (eingebaut): 3x 14cm (Front, Heck, Deckel)
  • Lüfter (zusätzlich): 1x 14cm (Front), 1x 12/14cm (Boden), 2x 12/14cm (Deckel), 1x 14/18cm (Seite)
  • Gewicht: 10kg
  • Preis: ca. 76 Euro

Verpackung

Das Fractal Design Arc samt Inhalt erreichte uns in einem sehr gut designten, stabilen Pappkarton. Dabei wurde als Grundfarbe Schwarz gewählt. Neben vielen Abbildungen und Fotos des Gehäuses werden auch bereits die wichtigsten Eigenschaften des Fractal Design Arc in englischer Sprache kurz beschrieben und durch Verknüpfungen aus Zahlen oder Symbolen mit den entsprechenden Bereichen der Abbildungen verbunden. Auf einer der schmalen Seiten findet sich zudem eine englischsprachige Auflistung der wesentlichen Spezifikationen des Fractal Design Arc. Während also der mittlere bis untere Teil der Verpackung Platz für die Vorstellung des Gehäuses bietet, ist im oberen Streifen allseitig das Fractal Design Logo zu finden. Natürlich fehlt auch die Produktbezeichnung "Arc Computer Case" nicht. Diese ist auf den längeren Seiten ebenfalls in diesem oberen Bereich vorzufinden.
Öffnet man die Verpackung, so findet man das Gehäuse stabil umschlossen von zwei dicken Styroporelementen. Durch diese ist ein Verrutschen des Gehäuses innerhalb der Verpackung nicht möglich. Weiterhin wurde das Gehäuse selbst auch von einer durchsichtigen Plastikfolie geschützt.

Beurteilung

Die Designer von Fractal Design haben sich bei der Verpackung viel Mühe gegeben. Durch gute Illustrationen und eine feine Farbabstimmung kommt bereits ein sehr positiver erster Eindruck zustande. Somit dient die Verpackung also sofort als stummer Verkäufer. Weiterhin werden die Primärfunktionen einer Verpackung, also Schutz und Transportfähigkeit der Ware, durch die Styroporelemente und den Pappkarton selbst sicher gestellt.
Insgesamt können wir dem Konzept von Fractal Design schon einmal größtes Lob für diesen Aspekt aussprechen und vergeben die Note 1+ für die Verpackung.

Lieferumfang

Bevor wir uns dem Gehäuse zuwenden, wollen wir zunächst den Lieferumfang des Fractal Design Arc betrachten. Dieser besteht aus einer kleinen schwarzen Schachtel sowie einem Informationsheft zum Arc. Nachdem wir die kleine schwarze Schachtel geöffnet hatten, fanden wir viele verschiedene Materialien, die wir im Folgenden neben dem Informationsheft ausgebreitet haben.
So liefert Fractal Design eine umfangreiche Ausstattung an schwarzen Schrauben aller Art zur Montage jeglicher Komponenten mit sowie auch goldfarbene Mainboard-Abstandshalter. Weiterhin wurden zwei lange und stabile Kabelbinder mitgeliefert sowie ein Speaker und eine 3,5"-Blende für den 5,25"-Schacht. Wie auch beim Fractal Design Define R3 liefert der Hersteller auch hier eine Lüftersteuerung mit Dreh-Potentiometer mit. Mithilfe dieser lassen sich insgesamt drei Lüfter gleichzeitig mit der gleichen Spannung antreiben. Hierfür wurden auch entsprechende Kabel zur Verknüpfung zum sonstigen Stromkreis mitgegeben.
Im Informationsheft stehen in vielen verschiedenen Sprachen die wesentlichen Spezifikationen und Betriebstipps zum Fractal Design Arc. Dabei wird jedoch in keinem Wort die Montage der einzelnen Komponenten in das Gehäuse erwähnt. Für diese ist jedoch die Rückseite der kleinen schwarzen Schachtel vorgesehen, auf welcher man mit entsprechenden Abbildungen der Schrauben und der anderen Materialien deren Funktionen im Gehäuse betrachten kann. So findet man heraus, welche Schraube für welche Montage zur Verfügung steht.

Beurteilung

Der Lieferumfang scheint insgesamt sehr gut dimensioniert. So findet man alle nötigen Materialien, um die Komponenten startfertig einzubauen. Durch die zusätzlichen Kabelbinder und die Lüftersteuerung wird das Angebot sogar noch erweitert.
Leider wird das sonst optimale Bild durch die etwas mager ausgefallene Betriebsanleitung getrübt, die hier nur als Informationsheft dienen kann.
Insgesamt reicht es daher bei der Kategorie Lieferumfang nur für die Note 1-.

Äußere Betrachtung

Nun wollen wir uns als erstes dem Gehäuse von außen widmen. Dabei kommen wir zunächst zu einem Gesamtüberblick des Gehäuses und gehen anschließend auf die einzelnen Bereiche etwas genauer ein.

Überblick

Auf dem ersten Blick wirkt das Fractal Design Arc von außen sehr harmonisch, in sich geschlossen und hat ein modernes Design. Dieser Eindruck kommt unter anderem dadurch zustande, dass, bis auf wenige weiße Elemente im Heck und ein paar siberfarbend-glänzende Elemente bei den Füßen und den USB-Eingängen, ausschließlich Schwarz als Grundfarbe gewählt wurde.
So wurden auch alle Schrauben, die im Übrigen alle Rändelschrauben sind, schwarz eingefärbt und passen sich so ideal dem sonstigen Farbschema an. Hierbei ist auch gleich anzumerken, dass diese im Auslieferungszustand bereits sehr fest gedreht sind, sodass sie per Hand nur mit relativ großem Kraftaufwand herausgedreht werden können. Nach erstmaligem Herausdrehen sind sie jedoch einfach zu verwenden.

Front

Die Front des Fractal Design Arc besticht durch seine schlichte Optik und zeigt sich zugleich durch die Nutzung von Kunststoff, der gebürsteten Aluminium verblüffend ähnlich ist, neben dem Lochgitter sehr edel und hochwertig. Hierbei wird nicht auf ein übliches, eckiges Design an den Kanten gesetzt, sondern Fractal Design kreierte hier eine saubere 90°-Rundung zu den beiden Seitenteilen. Vor allem diese ist dann auch letztendlich ausschlaggebend für den einzigartigen Charakter des Fractal Design Arc.
Insgesamt finden zwei 5,25"-Schächte in der Front Platz. Ob die Anzahl ausreichend ist, muss jeder für sich abwägen. Darunter findet sich dann das Lochgitter für die zwei dahinter montierbaren 14cm-Lüfter an.

Front-Element

Nachdem wir die Front abgebaut hatten (» Video), konnten wir uns diese von der Innenseite betrachten. Dort wird, wie gewöhnlich, wieder Plastik verwendet. Neben den zwei leicht abnehmbaren Blend-Klappen für die 5,25"-Schächte existieren darunter auch zwei Montage-Plätze für die schon benannten 140mm-Lüfter. Diese zeichnen sich durch eine schraublose Installation der Lüfter aus, indem auf ein "Klick"-System gesetzt wird, mithilfe dessen der Lüfter festgehalten wird. Bei beiden Lüfter-Plätzen befindet sich zwischen dem äußeren Lochgitter und dem inneren Plastikgitter ein Staubfilter, der seiner Aufgabe entsprechend das Gehäuse vor zu großem Staubeinlass durch die hineinpustenden Lüfter bewahrt.
Um einen Lüfter zu montieren, visiert man mit dem vorhandenen und herausstehenden Stiel ein beliebiges - im Normalfall für die Schraube vorhandenes - Lüfterloch an. Anschließend drückt man den Lüfter mit genügend Druck hinein, sodass die vier vorhandenen Klammern einrasten und er von diesen festgehalten wird.
Wieder ist als Grundfarbe Schwarz gewählt, so wie auch im restlichen Teil des Gehäuses. Einzig und allein die weißen Rotorblätter des Lüfters geben ein Kontrast zum übrigen Aussehen und vertreiben diesem so einen langweiligen Charakter - gut umgesetzt.

Gehäuse mit abgenommener Front

Natürlich wollen wir uns auch das Gehäuse betrachten, nachdem wir von diesem die Front entfernt haben. Dort finden wir dann neben den beiden 5,25"-Schächten, bei welchen vor einem noch eine Sperre aus Metall angebracht ist, die auch den Einbau eines 3,5"-Moduls zulässt, auch eine große eingesenkte Fläche, die, wie wir aus den vorhergehenden Bereich wissen, für die zwei Lüfter vorgesehen ist. Hinter diesen können wir auch bereits schon die Lüftungsschlitze der Festplattenkäfige erkennen. Durch diese wird also die Weiterleitung der Luft realisiert. Dabei gilt zu beachten, dass Fractal Design beim unteren Festplattenkäfig auch auf der rechten Seite einen vertikalen Spalt für mögliche Kabeldurchführungen hat - eine nützliche Eigenschaft.

I/O-Panel

Weiterhin gilt auch dem I/O-Panel des Fractal Design Arc unsere Aufmerksamkeit. Dieses stellt neben dem obligatorischen zwei Audio-Anschlüssen und den zwei USB 2.0-Anschlüssen auch einen weiteren USB 3.0 Anschluss bereit. Dieser kann mittels eines speziellen Verbindungskabels für USB 3.0 an ein Mainboard, das diesen USB-Standard unterstützt, angeschlossen werden. Schade ist hierbei, dass man nur ein USB 3.0-Anschluss im I/O-Panel verbaut hat, denn eigentlich würde das Kabel zwei solche Eingänge unterstützen.
Im Mittelpunkt des I/O-Panels findet man den On/Off-Knopf, der neben seiner Grundfunktion auch noch zwei transparente symbolische Flächen besitzt. Eine davon besitzt die Form eines StandBy-Symbols (Kreis mit Öffnung und darin eingelassenen Strich) und zeigt mit blauer Beleuchtung an, ob der Computer in Betrieb ist. Die andere Fläche ist ein einfacher Strich, der bei Nutzung der Festplatten dies durch eine rote Beleuchtung anzeigt.
Eine wirkliche Besonderheit, wo wir die Entwickler des Fractal Design Arc wirklich loben können, ist, dass das I/O-Panel nicht mit dem Front-Element verbunden ist, sondern selbstständig und unabhängig von diesem am Gehäuse-Grundgerüst angebracht ist (» Bild (o.)). Somit gibt es keine Probleme mehr mit Kabeln, die man beim Öffnen der Front hinterherziehen müsste, da diese beim Fractal Design Arc innovativerweise sehr gut verlegt sind und so in keinem Fall bei Montage-Arbeiten behindernd wirken. Dieses Prinzip sollten alle Firmen bei ihren zukünftigen Gehäusen durchsetzen.

Deckel

Doch das Fractal Design Arc hat noch deutlich mehr Innovation zu bieten, als bisher erörtert wurde. Besonders auffällig wird dies vor allem beim Deckel des Gehäuses. Dieser ist durch an der Rückseite des Gehäuses vorhandene Rändelschrauben befestigt und kann bei Bedarf jederzeit abgeschraubt und abgenommen werden. Der Deckel besteht aus einem stabilen Außenrahmen, der im größeren Innenteil aus einem großflächigen Mesh-Gitter besteht. Hinter diesem findet sich ein über die ganze Breite erstreckender Staubfilter an. Durch diesen ist man vor unbeliebten Staubeintritt in das Gehäuse von oben geschützt.
Nachdem wir den Deckel abmontiert hatten (» Video), konnten wir uns die verschiedenen möglichen Montage-Plätze für die Lüfter betrachten. Diese können je nach Verfügbarkeit und Größe entsprechend zusammengestellt und angebracht werden, denn der Deckel erlaubt die beliebige Montage von 12cm- oder 14cm-Lüftern oder auch als Besonderheit die Installation eines 18cm-Lüftern. Entscheidet man sich für letztere Variante, kann nur noch ein weiterer Lüfter der Größe 12/14cm installiert werden.
Insgesamt sollte man so, was den Aspekt der Kühlung betrifft, in jeder Hinsicht gut gewappnet zu sein und genügend Möglichkeiten haben, die Komponenten ausreichend zu kühlen.

Seite

Auch die linke Gehäuse-Seite des Fractal Design Arc war uns durchaus eine Betrachtung wert. Diese bietet die Möglichkeit, einen 14/18cm-Lüfter zu montieren, der dann hinter einem entsprechenden Mesh-Gitter positioniert werden kann. Leider wurde hier kein Staubfilter eingebaut, was sehr schade ist, da er hier mit großer Wahrscheinlichkeit sehr wichtig wäre. Neben der Tatsache, dass bei Nichtbenutzung dieser Lüter-Stelle dauerhaft Staub ins Innere eindringen kann, würde man, sofern man einen Lüfter montieren würde, diesen sowieso hineinblasen lassen. Daher sehen wir hier eine Schwachstelle, wodurch die großartigen Leistungen zur Staubreduzierung in der Front und im Deckel zunichte gemacht werden.
Nichtsdestotrotz gibt es auch bei der Seitenwand etwas Positives zu nennen. Im Vergleich zum Fractal Design Define R3 sehen wir vor allem bei der Möglichkeit zum Abnehmen der Seitenwand deutliche Vorteile. So wurde die Aussparung zum Hineingreifen mit der Hand deutlich großzügiger kreiert und bietet somit einen besseren Montage-Komfort beim Abziehen der Seitenwand. Nebenbei erwähnt, kommen hier natürlich auch wieder die praktischen Rändelschrauben zum Einsatz.

Heck

Weiter geht es mit dem Heck des Fractal Design Arc (» Video). Dieses hat wohl, im Vergleich zum restlichen Gehäuse, am meisten Kontraste zu bieten. Während die Grundfarbe wieder Schwarz ist, bieten hier sowohl die Slot-Blenden als auch die Rotorblätter des Lüfters mit ihrer weißen Farbgebung einen schönen Kontrast, der das Aussehen des Fractal Design Arc noch einmal aufwertet.
Durch die Breite des Gehäuses ist es beim Arc möglich, im Heck wahlweise einen 12cm- oder sogar einen 14m-Lüfter zu montieren. Somit hat man bezüglich des Wärmeabtransportes natürlich einen Vorteil. Über dem Mesh-Gitter mit dem dahinter befindlichen Lüfter finden sich auch zwei Eingänge für Schläuche an, die vor allem für Wasserkühlungen gut genutzt werden können.
Wie bereits erwähnt, stechen vor allem auch die weißen Slot-Blenden aus dem Gesamtbild hervor. Insgesamt sind von diesen sieben Stück in der Horizontalen und eine weitere Blende in der Vertikalen vorhanden. Letztere kann beispielsweise für die mitgelieferte Lüftersteuerung sehr gut verwendet werden. Alle Blenden sind mit kleinen Quer-Schlitzen ausgestattet, die, so scheint es zumindest, der besseren Durchlüftung dienen sollen, was jedoch in Anbetracht der sowieso schon enormen Anzahl an Lüfter-Montage-Möglichkeiten nicht gerade sinnvoll erscheint. Ob ein Sinn hinter diesem Konzept steckt? Von unserer Seite ist es zumindest absolut unnötig, dort Lüftungsschlitze einzubauen.
Unsere letzte Betrachtung im Heck gilt dem Netzteil-Schacht, der, wie bei allen neueren und höherqualitativen Gehäusen, unten vorzufinden ist. Hier gibt es bis auf die Kühlungsmöglichkeiten, die im nächsten Punkt "Boden" erwähnt werden, nur zu sagen, dass hier alles dem Standard entspricht.

Boden

Neben den Innovationen im Deckel hat auch der Boden des Fractal Design Arc einiges zu bieten. Neben dem sowieso verfügbaren Mesh-Gitter beim Platz des Netzteil, durch welches der Lüfter Luft ansaugen kann, steht ein weiterer Lüfter-Platz zur Verfügung, der einen 12/14cm-Lüfter aufnehmen kann. Beide Mesh-Gitter werden dabei von einem herausziehbaren Staubfilter überdeckt, sodass so kein oder nur sehr wenig Staub ins Gehäuse-Innere dringen kann. Durch ein einfaches Anheben der kleinen "Hineingreif-Aussparung", kann man den Staubfilter herausziehen (» Video).
Des Weiteren besitzt das Fractal Design Arc natürlich auch Standfüße. Von diesen besitzt das Gehäuse im vorderen Bereich zwei, die etwas größer sind und einen größeren silbernen Metallzylinder haben. Auf diesem sitzt auch noch ein flaches gummiertes Fußstück, das für die Rutschfestigkeit sorgt. Im hinteren Teil sind ebenfalls zwei Füße, die einen nicht so hohen silbernen Metallzylinder haben, dafür jedoch ein höheres gummiertes Fußstück.
Alle vier Füße sorgen somit dafür, dass das Gehäuse auch auf glatten Oberflächen rutschfest steht. Insgesamt wurde dieser Aspekt gut gelöst.

Innere Betrachtung

Die nächste größere Betrachtung gilt dem Innenleben des Fractal Design Arc. Dabei werden wir, wie zuvor bei der äußeren Betrachtung, zunächst einen Überblick geben und anschließend auf die spezifischen Teilbereiche genauer eingehen.

Übersicht

Linke Seite

Nachdem wir die linke Seitenwand abgenommen hatten, konnten wir einen ersten Blick ins Innere des Fractal Design Arc werfen. Bereits auf dem ersten Blick merkt man schon, dass sowohl auf der rechten als auch auf der linken Seite weiße Farbtöne den Akzent setzen und somit für ein schönes Gesamtbild sorgen.
Wie bereits erwähnt, gibt es sieben Slot-Blenden sowie eine achte Blende. Diese werden alle mit schwarzen Rändelschrauben befestigt. Weiterhin existieren zwei Festplattenkäfige, die je vier Festplatten aufnehmen können. Dabei werden die verbauten Festplatten, sofern in der Front die Maximalanzahl an Lüftern verbaut wurde, optimal gekühlt.
Wie man bereits im Bild erkennt, wurden die vom I/O-Panel kommenden Kabel dem Kabelmanagement zugute kommend bereits durch entsprechende Kabel-Öffnungen gelegt und hinter dem Mainboardtray bzw. den Festplattenkäfigen versteckt. Dadurch sieht es innen bereits im Auslieferungszustand ordentlich aus. Zudem sind die Kabel auch noch durch einen entsprechenden Kabelbinder zusammengezogen.
Insgesamt macht der Innenraum also einen sehr guten Eindruck.

Rechte Seite

Wollen wir uns nun der rechten Gehäuse-Seite zuwenden. Nachdem wir dort die Seitenwand, die ebenfalls mittels Rändelschrauben festgehalten wird, abgemacht haben, konnten wir einen Blick auf die Rückwand des Mainboardtrays werfen. An dieser zeigen sich insgesamt fünf Öffnungen, die durch Gummi-Elemente verbessert wurden, durch welche die Kabel durchgeführt werden können. Weiterhin kann man die Aussparung für die Rückplatte des CPU-Kühlers erkennen, die beim Fractal Design Arc groß ausfällt und für jedes Kühler-Modell ausreichend ist.
Zu erwähnen wäre bei dieser Gelegenheit, dass der Platz zur Verlegung und Stauung der Kabel hinter dem Mainboardtray gut dimensioniert ist, sodass ein Kabelmanagement optimal möglich ist.

Laufwerkschächte

Auch bei den Laufwerkschächten wird beim Fractal Design Arc der konventionelle Weg mit Verschraubung genommen. Ob der Mehraufwand im Vergleich zu einer schraublosen Montage negativ zu werten ist, muss jeder für sich ausmachen.
Insgesamt besitzt das Fractal Design Arc zwei 5,25"-Schächte, von denen in einem ein Adapter-Element eingebaut ist, welches den Einbau eines 3,5"-Gerätes in den unteren 5,25"-Schacht zulässt. Sofern man dieses einbauen will, steht, wie bereits bekannt, auch eine entsprechende Front-Blende zur Verfügung. Das eingebaute Adapter-Element lässt sich mittels Rändelschrauben ausbauen.
Ansonsten beläuft sich die Laufwerkmontage auf die üblichen Methoden. So schiebt man das Laufwerk in den Schacht hinein und schraubt es anschließend mit den dafür vorgesehenen Schrauben - es sind keine Rändelschrauben - fest. Mehr zum Einbau erfährt man etwas später.

Festplattenschächte

Das Fractal Design Arc besitzt im Innenraum zwei Festplattenkäfige mit je vier Montageschienen. Diese sind, neben der Eigenbefestigung der Schiene mittels Einrastmechanismus, mit einer zusätzlichen Rändelschraube befestigt. So sind sie gegen jegliches Verrutschen oder Verwackeln gesichert.

Montageschienen

Um die Festplatten zu montieren, muss man entsprechend die Rändelschraube einer Montageschiene lösen und anschließend die beiden Bügel aus ihrer eingerasteten Funktion lösen. Danach kann man die Montageschienen herausziehen.
Bei dieser Gelegenheit haben wir auch gleich einen Vergleich zum bereits getesteten Fractal Design Define R3 herangezogen. So erkennen wir im unteren Bild markante Unterschiede zwischen beiden Montageschienen. Dabei ist wohl am wichtigsten zu nennen, dass die Einrastfunktion durch die Bügel beim Fractal Design Arc deutlich besser konstruiert wurde. So sind die Bügel bei diesem weiter auseinandergebogen und können so einer größeren Krafteinwirkung standhalten. Weiterhin besitzt die neue Montageschiene des Arc auch mehr Löcher als die des Define R3, deren Funktion sich für uns jedoch nicht erschließt.
Beide Montageschienen haben jedoch eines gemeinsam: Beide besitzen schwarze Hohlzylinder aus Gummi, die zur Installation der Festplatten verhelfen und diese gleichzeitig durch ihre Materialbeschaffenheit entkoppeln sollen.
Die zugehörigen vier Schrauben zur Montage werden dann entsprechend von der Unterseite der Montageschienen durch den schwarzen Hohlzylinder in das Gewinde der Festplatte geschraubt. Dadurch sitzen diese nicht nur fest auf der Schiene, sondern können gleichzeitig weniger Vibrationen übertragen. Hier hat Fractal Design alt bewährtes mit guten Verbesserung von bisherigen Schwachstellen eingesetzt - Sehr gut.

Festplattenkäfig ausgebaut

Des Weiteren besteht die Möglichkeit, den oberen Festplattenkäfig zu demontieren (» Video). Dazu kann man einfach und schnell durch Lösen zweier Rändelschrauben diesen herausziehen. Dies wird insbesondere dann notwendig, wenn Grafikkarten mit Überlänge eingebaut werden sollen.

Heck

Das Heck des Fractal Design Arc von innen zeigt kaum anderes als das, was bereits von außen sichtbar war. So erkennen wir den eingebauten 140mm-Lüfter mit seinen weißen Rotorblättern sowie die sieben weißen Slot-Blenden und die achte vertikale Blende.
Besonders zu nennen wäre, dass sowohl die Aussparung am Heck als auch der Boden für das Netzteil mit entsprechenden Vibrationshemmern versehen wurde. So ist der komplette Rahmen der Aussparung mit einem gummierten Material versehen, der Boden hat hingegen nur vier gummierte flache Zylinder. Insgesamt wird so sichergestellt, dass keine ungewollten Nebengeräusche vom Netzteil an das Gehäuse übertragen werden.

Kühlung & Lautstärke

Mit dem Fractal Design Arc erhält man ein Gehäuse, das primär für eine exzellente Kühlung kreiert wurde. So gibt es insgesamt acht Montage-Plätze für Lüfter, von denen alle 14cm-Lüfter unterstützen. Hierbei sind schon drei 14cm-Lüfter der Firma Fractal Design von vorn herein mitgeliefert worden. Um selbige wird es nun auch im Folgenden gehen, wenn wir diese Lüfter mit anderen Modellen sowohl in ihrer Lautstärke als auch in ihrer erzeugten Luftgeschwindigkeit vergleichen. Danach gehen wir auch auf die Lautstärke und die Geräuschkulisse im eingebauten Zustand ein.

Lüfter in formaler Einzelbetrachtung

Mithilfe des Lautstärke-Messgerätes Voltcraft DL-160S und des Anemometers Voltcraft BL-30AN nahmen wir bei sechs verschiedenen zu testenden Lüftern jeweils Messwerte zur Lautstärke und zur Luftgeschwindigkeit unter verschiedenen Umdrehungsgeschwindigkeiten auf.
Der Abstand zwischen dem Lautstärke-Messgerät und dem Lüfter betrug 8cm und die Grundlautstärke lag bei 43 dB(A). Weiterhin war das Anemometer 5cm vom Lüfter entfernt. Alle Messwerte dienen lediglich dem Vergleich und haben keine Relevanz für etwaige Vergleiche mit anderen Testberichten.
Lautstärke und Luftgeschwindigkeit bei... 1050 RPM 810 RPM 600 RPM 420 RPM
Fractal Design 14cm
11 Rotorblätter
47,4 dB(A)
2,69 m/s
43,9 dB(A)
1,94 m/s
43,4 dB(A)
1,29 m/s
(nicht möglich)
EKL Wing Boost 14cm
9 Rotorblätter
46,2 dB(A)
2,46 m/s
43,6 dB(A)
1,85 m/s
43,1 dB(A)
1,28 m/s
43,0 dB(A)
0,93 m/s
EKL Wing Boost 12cm
9 Rotorblätter
44,8 dB(A)
2,17 m/s
43,4 dB(A)
1,61 m/s
43,0 dB(A)
1,08 m/s
43,0 dB(A)
0,77 m/s
Scythe S-Flex 12cm
7 Rotorblätter
44,6 dB(A)
1,77 m/s
43,6 dB(A)
1,23 m/s
43,4 dB(A)
0,91 m/s
43,0 dB(A)
0,48 m/s
Xigmatek XLF-F1254 12cm
7 Rotorblätter
44,6 dB(A)
1,29 m/s
43,6 dB(A)
0,89 m/s
43,4 dB(A)
0,70 m/s
(nicht möglich)
Coolink SWiF-2 12cm
11 Rotorblätter
45,1 dB(A)
1,92 m/s
43,6 dB(A)
1,32 m/s
43,4 dB(A)
0,93 m/s
43,4 dB(A)
0,49 m/s
Anhand der vorliegenden Tabelle können wir feststellen, dass sich die Fractal Design-Lüfter auf ihrer maximalen Umdrehungsgeschwindigkeit von 1050 RPM auf 12 Volt zwar leistungsmäßig deutlich abesetzen können, jedoch bezüglich der Lautstärke ein nicht so gutes Bild zeigen. Mit abnehmender Umdrehungszahl sinkt die Lautstärke erheblich und wird angenehm. Auch bei 600 RPM erzeugt der Lüfter, ebenso wie der EKL Wing Boost 14cm, einen sehr ordentlichen Luftstorm.
Subjetiv betrachtet wies der Fractal Design-Lüfter teilweise aber selten ein Schleifen bzw. Klackern im Betrieb, vor allem bei niedrigen Drehzahlen, auf. Da dieses unregelmäßig und spontan auftrat, können wir hier keine Regelmäßigkeit erkennen. Jedoch läuft das Lager nicht optimal, wie es eigentlich laufen sollte. Hier ist eventuell ein Nachbesserungsbedarf.
Im Folgenden wollen wir schauen, inwiefern sich das Lautstärkeverhalten im eingebauten Zustand verändert. Anschließend werden wir die Lautstärke benoten.

Lautstärke am Gehäuse mit eingebauten Lüftern

Nun haben wir die Lautstärke im Abstand von 8cm bei verschiedenen Orten um das Gehäuse herum gemessen. Die Lüfter wurden dabei mit der mitgelieferten Lüftersteuerung auf höchster und niedrigster Stufe geregelt. Es traten folgende Ergebnisse auf (Grundlautstärke: 43 dB(A)):
Lautstärke Front Deckel Heck (ausgebaut)
600 RPM 43,4 dB(A) 43,4 dB(A) 43,6 dB(A) 43,4 dB(A)
1050 RPM 50,2 dB(A) 48,4 dB(A) 50,5 dB(A) 47,4 dB(A)
Im eingebauten Zustand erzeugen die Lüfter auf der niedrigsten Regelstufe der Lüftersteuerung eine sehr ähnliche Geräuschkulisse wie im ausgebauten Zustand. Das ändert sich jedoch, wenn man die Lüfter mit der Lüftersteuerung auf 12 Volt regelt. Dann sind, vor allem in der Front und im Heck, höhere Messwerte für die Lautstärke festzustellen. Dies macht sich dann auch subjektiv gut bemerkbar.
Insgesamt ist das Gehäuse mit heruntergeregelten Lüftern leise, aber die Geräuschkulisse kann nach außen hin noch nicht als silent bezeichnet werden. Dieses Adjektiv erreicht man mit großer Wahrscheinlichkeit nur mit einem schallgedämmten Gehäuse oder noch leiseren Lüftern.

Beurteilung

Zwar bietet Fractal Design mit der Lüftersteuerung eine Möglichkeit an, die Lüfter auf ein erträgliches Niveau herunterzuregeln, auf welchem sie dann recht leise sind, jedoch sind sie bei voller Umdrehungszahl vergleichsweise deutlich lauter als andere Lüfter. Weiterhin gibt es auch die Tatsache zu bemängeln, dass teilweise störende Nebengeräusche von den Lüftern in Form von Klackern auftauchen. Insgesamt vergeben wir bei der Lautstärke deshalb die Note 3.
Pluspunkte kann der Lüfter von Fractal Design jedoch bei der Kühlleistung holen. Dort erreichte er vergleichsweise die beste und schnellste Luftweiterleitung, weshalb wir dem Lüfter bei der Kühlleistung die Note 1 erteilen.

Einbau & Kabelmanagement

Der Einbau der Komponenten in das Fractal Design Arc verlief, nachdem man auf der kleinen schwarzen Verpackung für den Lieferumfang nachgeguckt hat, welche Schraube für welches Einsatzgebiet bereit steht, reibungslos und schnell. Besonders positiv können wir das Kabelmanagement des Fractal Design Arc hervorheben. Hinter dem Mainboardtray steht nämlich genügend Platz zur Verfügung, um alle Kabel dahinter verstauen zu können. Dadurch sieht es nicht nur ordentlicher im Gehäuse-Inneren aus, sondern der Luftstrom hat auch noch einen unbeschwerlicheren Weg. Insgesamt beweist sich so die Gesamtarchitektur des Gehäuses über jeden Zweifel erhaben.
Durch die, im Gegensatz zu anderen Gehäusen, breiten Ausmaße, können im Fractal Design Arc größere CPU-Kühler mit Leichtigkeit eingebaut werden. Hier gibt es keinerlei Platzprobleme. Auch Grafikkarten mit Überlänge ist Dank des ausbaubaren Festplattenkäfigs kein Hindernis gesetzt.

Probleme & Mängel

Doch überall wo es Licht gibt, ist auch Schatten. So mussten wir beim Einbau den Verlust einer Schraube und die damit verbundene Unbenutzbarkeit eines Abstandshalters beklagen. Die schwarze Schraube brach beim normalen Hineinschrauben ab, sodass ein großer Teil des Schraubengewindes nun im Abstandshalter steckt, während der Schraubenkopf lose ist. Hier müssen deutliche Materialmängel vorliegen.
Zum Glück hat Fractal Design beim Lieferumfang daran gedacht, einen zusätzlichen Abstandhalter sowie eine zusätzliche Schraube bereitzustellen. Dies gleicht den Verlust aus.
Auch die Öffnungen für das Kabelmanagement hatten eine kleine Schwäche. So sind die gummierten Elemente in den Öffnungen für die Kabel teilweise etwas locker, sodass diese aus ihrer Form herausfallen. Dieses Problem zeigte sich auch schon beim Fractal Design Define R3 und obwohl hier im Vergleich schon ein bisschen nachgebessert wurde, ist noch nicht das Optimum erreicht worden.

Beurteilung

Verarbeitung & Qualität

Insgesamt ist die Verarbeitung und die Qualität des Fractal Design Arc sowohl außen als auch innen, bis auf die genannten kleinen Probleme und Mängel, tadellos. So waren alle Kanten gut abgeschliffen, der Lack sauber aufgetragen und das Gehäuse insgesamt stabil. Man sollte jedoch in jedem Fall darauf verzichten, sich auf den Deckel des Gehäuses zu setzen, da sonst das Mesh-Gitter dessen eingedrückt werden würde. Im Gegensatz dazu sind die Seitenwände stabil und ausreichend dick, ein Transport des Gehäuses, beispielsweise auf eine LAN-Party, ist so in jedem Fall möglich. Durch die zusätzlichen Vibrationshemmer sollten vor allem auch die Festplatten gut vor zusätzlichen Stößen geschützt sein.

Design

Beim Design hat sich das Unternehmen sehr viel Mühe gegeben. So präsentiert sich das Fractal Design Arc sehr harmonisch und ausgeglichen, zugleich aber auch nicht langweilig. Am markantesten ist wohl jedem die Front in Erinnerung, wenn man sie erblickt hat. Sie besticht durch das nach gebürsteten Aluminium aussehende Material und durch das große Mesh-Gitter. Außerdem sind die abgerundeten Ecken prägnant für dieses Modell. Designtechnisch gibt es bei diesem Gehäuse also nichts auszusetzen.
Eine Kleinigkeit, die am Rande zu erwähnen wäre, ist das Mesh-Gitter zur Montage des Seitenlüfters. In Anbetracht der sowieso schon großen Anzahl an Lüftern, die installiert werden können, ist die Möglichkeit zur Anbringung eines Seitenlüfters nicht notwendig. So könnte dieses Lochgitter in manchen Fällen das Aussehen des Gehäuses etwas trüben, hat jedoch auch gleichzeitig negative Effekte auf den Luftstrom und lässt Staub eindringen, wie bereits in der Betrachtung der Seitenwand behandelt wurde.
Nichtsdestotrotz überwiegen beim Fractal Design Arc klar die positiven Aspekte, jedoch hat jeder Endverbraucher sowieso einen anderen Bezug zu Schönheit und Ästhetik, weshalb eine konkrete Stellung hier ausfällt.

Fazit

Note 1minus Das Fractal Design Arc überzeugt durch eine sehr gute Verarbeitung, vielfältige Kühlungsmöglichkeiten sowie durch ein exzellentes Kabelmanagement. Weiterhin verläuft die Montage nahezu reibungslos und der Lieferumfang ist vor allem durch die zusätzliche Lüftersteuerung großzügig bemessen. Des Weiteren sind die mitgelieferten Gehäuse-Lüfter heruntergeregelt leise, jedoch erreicht die Gesamtgeräuschkulisse mit einem eingebauten System keine Spitzenergebnisse. Schlussendlich können wir dem Fractal Design Arc eine Kaufempfehlung erteilen und vergeben eine 1- als Endnote.
Pro und Kontra
Positives
  • Verarbeitung auf hohem Niveau
  • Vielfältige Kühlungsmöglichkeiten
  • Exzellentes Kabelmanagement
  • (fast) problemlose Montage
  • Großer Lieferumfang
  • Lüfter sind heruntergeregelt recht leise
  • Genügend Platz für große CPU-Kühler
Negatives
  • teilweise nicht stabile Schrauben
  • manchmal leichtes Schleifen und Klackern der Lüfter
StartseiteDatenschutzImpressum
Hardware Reports, 2010 - 2015, CC BY-SA 4.0