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Testbericht: FSP AU-500

Einleitung

Netzteile, die eine 80 PLUS Gold Zertifizierung besitzen, trifft man meist nur in den höheren Preisregionen ab 100 Euro an. Genau hier will FSP mit der Aurum-Serie ansetzen und versucht, auch im günstigeren Preissegment hocheffiziente, qualitativ hochwertige Netzteile zu etablieren. Hierbei wollen wir herausfinden, inwieweit bei der Produktion an Kosten gespart wurde oder ob FSP hier wirklich ein äußerst lukratives Produkt auf den Markt bringt, das seiner Konkurrenz aus den anderen Häusern ebenwürdig ist.
Wir möchten uns bei der Gelegenheit bei FSP sehr für das uns zugeschickte Test-Sample bedanken sowie für dessen schnelle Zusendung.

Verpackung

Das Netzteil mit seinem Lieferumfang wird in einer schwarzen Verpackung geliefert, welche von einer äußeren Hülle umgeben ist, die an den Seiten offen ist, um die innere schwarze Verpackung herauszuziehen.
Die äußere Hülle wurde mit der Grundfarbe Schwarz ausgefüllt. Passend zur Effizienzklasse kamen natürlich auch goldfarbene Anteile zum Tragen. Hierbei sticht auf der Vorderseite die Aufschrift "Aurum Series Gold 500" hervor sowie das in der Mitte in Szene gesetzte Netzteil selbst, welches einen gelben, ausblendenen Rahmen hat. Weiterhin befindet sich auf der Front das 80 PLUS Gold Zertifikat und natürlich das FSP-Logo selbst. Außerdem gibt es natürlich zwischen der Vorder- und Rückseite zwei schmale Seiten oben und unten. Erstere wird durch eine große, weiße Aufschrift wie zuvor auf der Vorderseite "Aurum Series Gold 500" charakterisiert. Außerdem wird noch einmal in goldener Schrift deutlich, dass es sich hierbei um ein Netzteil handelt, es steht nämlich unter dem erneut abgebildeten FSP-Logo "Power Supply Unit". Spätestens bei Betrachtung dieser Seite sollte Klarheit darüber herrschen, was man innerhalb der Verpackung vorfinden wird.
Auf der Rückseite bekommen wir dann viele in englischer Sprache gefasste Informationen rund um das Netzteil. Dabei wird auf die verfügbare Stromstärke auf den einzelnen Spannungsschienen eingegangen sowie auch auf die Effizienz und die Lautstärke. Weiterhin werden die Kabellängen sowie -typen anschaulich dargestellt und auch die zahlreichen Features, die das Netzteil zu bieten hat, werden sowohl in Piktogrammen als auch in Textform zum Ausdruck gebracht.
Nachdem wir die Verpackung geöffnet hatten, erblickten wir sofort das Netzteil, welches in der Mitte dieser positioniert war. Um dieses herum waren schwarze Papp-Elemente, die zum einen für die Sicherheit des Netzteil sorgen sollten als auch für die Unterbringung der sonstigen mitgelieferten Materialien.

Beurteilung

Grundlegend liefert FSP mit der Idee, eine Hülle um die Verpackung zu machen, eine interessante Variante ab, um vorab über das Netzteil zu informieren und um erste Illustrationen darzubieten. Ob es ein Aufdruck auf die Verpackung nicht auch gleichermaßen erreicht hätte, ist fraglich. Dennoch finden die ästhetischen Aspekte vollen Anklang, da die Farben sehr gut gewählt wurden und das Gesamtpaket nicht überladen wirkt. Die dargebotenen Informationen können übersichtlich und einfach entnommen werden. Hier hatte sich also wieder einmal ein gutes Designer-Team an die Arbeit gemacht, um für so eine gute Inszenierung zu sorgen.

Lieferumfang

Wollen wir uns nun den gesamten Lieferumfang betrachten, den wir aus der Verpackung entnehmen können. Neben dem Netzteil mit seinen fest angebrachten Kabelsträngen finden wir auch noch eine Gebrauchsanleitung vor sowie das obligatorische Kaltgerätekabel. Außerdem wird ein FSP-Sticker mitgeliefert sowie vier schwarze Befestigungsschrauben, die als Besonderheit von FSP so gewählt wurden, dass man sie sogar mit der Hand hineindrehen kann. Da diese Schraubenart schon bei den meisten Gehäusen bei der Befestigung der Seitenteile Verwendung findet, ist dieser Schritt zu neueren, innovativ mitgelieferten Rändelschrauben als Standard bei Netzteilen nur zu gut nachvollziehbar. Weiterhin gehören auch drei Klett-Kabelbinder zum Lieferumfang des FSP AU-500. Diese können im Gegensatz zu normalen Kabelbindern mehrmals verwendet werden.

Beurteilung

Mit diesem Lieferumfang bietet uns FSP nicht nur die Standardkost, sondern zeigt auch noch, mit welchen Innovationen man punkten kann. So werden selbstreindrehbare Rändelschrauben in Schwarz mitgeliefert sowie Klett-Kabelbinder. Mit beiden Dingen steht man im Laufe der Zeit und so honorieren wir auch den Lieferumfang dementsprechend.

Netzteil

Nun wollen wir uns dem Netzteil selbst zuwenden, wobei wir diese Betrachtung in unterschiedliche Teilbereiche gliedern.

Äußere Betrachtung

Bei der ersten Betrachtung des Netzteils fällt sofort auf dem ersten Blick die goldfarbene Umrandung des Lüftergitters auf, die in der Horizontalen jeweils durch Lüftungslöcher unterbrochen wird. Diese sind für unser Verständnis äußerst gewöhnungsbedürftig, da es sich nicht um die standardisierten runden Löcher handelt, sondern um abstrakte, nicht näher beschreibbare Formen handelt. Desweiteren ist auch noch zu sagen, dass hauptsächlich eine schwarzfarbene, leicht schmutzig wirkende äußere Gehäusehülle für die inneren Komponenten gewählt wurde, die gewollte hellere Fleckungen aufweist.
Das Lüftergitter sowie der 12cm-Lüfter selbst sind in Schwarz gehalten. Dabei nimmt das Gitter die Sechseckform der goldfarbenen Umrandung mit auf und setzt diese bis zur Mitte hin fort, wo das in schwarz-goldfarben gehaltene FSP-Logo angebracht wurde. So ergibt sich zusammen mit der äußeren Umrandung ein harmonischer Gesamteindruck durch die gleiche Farbgebung.
Weiter geht es mit der flachen Seite, auf welcher die Anschlussbuchse für den Kaltgerätestecker vorzufinden ist. Neben dieser ist der typische On/Off-Schalter im eckigen Format gesetzt. Besonders zu beachten ist jedoch wieder die abstrakte Gestaltung der Lüftungslöcher, die hier pfeilähnlich aussehen. Inwiefern diese Formgebung einen praktischen Nutzen hat, ist sehr fraglich.
Die Rückseite des Netzteils zeigt uns eine ebenfalls farblich passende aufgeklebte Grafik mit dem Produktnamen sowie den speziellen Spezifikationen als auch den Produktzertifikationen. Außerdem findet sich auch die Produktnummer an. Wie gewohnt, befindet sich auch eine mehrsprachige Warnung auf der Rückseite, die davor bewahren soll, das Netzteil zu öffnen.

Beurteilung

Das Äußere des Netzteils wirkt insgesamt gut, ist jedoch durch verschiedene, fragwürdige Faktoren geprägt. Dazu zählen die leicht schmutzig wirkende Oberfläche mit merkwürdigen helleren Flecken als auch die abstrakt gewählten Lüftungslöcher. Gerade bei diesen scheint auch die Stabilität nicht optimal zu sein und der funktionelle Aspekt kann nicht eindeutig geklärt werden. Letztendlich ist das Gehäuse jedoch, auch bemessen an dem Preis, durchaus akzeptabel.

Kabel und Anschlüsse

Kabelstränge

Das FSP AU-500 besitzt ausschließlich fest angebrachte Kabelstränge. Zur normalen Grundausstattung gehört dabei natürlich das Mainboard-Stromkabel (20+4pin), welches eine Länge von 52cm hat, als auch ein 4+4pin Kabel für die CPU-Stromversorgung. Dieses ist mit 55cm etwas länger als das Mainboard-Stromkabel und die Stecker sind entsprechend der Funktion mit CPU P4 bzw. P8 gekennzeichnet.
Um die Grafikkarte mit Strom zu versorgen steht ein Kabelstrang zur Verfügung, bei welchem nach einer Länge von 55cm der erste 6+2pin-Stecker ist und anschließend nach weiteren 5cm Kabel der zweite Stecker.
Beide sind bläuchlich gefärbt und mit der Aufschrift PCI-E gekennzeichnet. So heben sich die beiden Stecker eindeutig von den Restlichen ab, wodurch diese eindeutig zu identifizieren sind. Wieso der zweite Stecker am gleichen Strang befestigt ist, ist uns unklar, da dadurch vor allem bei weiter auseinanderliegenden Grafikkarten der Abstand zu groß ist, um beide Buchsen zu bedienen. Jedoch gibt es beim Einsatz der Stecker an nur einer Grafikkarte eine Raumeinsparnis, da nur ein Kabelstrang im Gehäuse verlegt wird, wodurch es aufgeräumter wirkt. So hat diese Realisierung der Grafikkarten-Stromversorgung sowohl positive als auch negative Aspekte.
Natürlich gibt es auch diverse Kabelstränge für die Versorgung peripherer Geräte, die sich innerhalb des Gehäuses befinden. Hierbei liegt ein Kabelstrang mit drei SATA-Steckern vor. Die Grundlänge dieses Stranges ist 56cm, die nachfolgenden zwei Stecker folgen mit einem Abstand von 10cm. Weiterhin existiert auch ein Strang mit zwei SATA- sowie zwei Molex-Steckern. Dieser besitzt als Grundlänge 54cm, die weiteren Stecker folgen wieder mit 10cm Abstand. Um auch noch die älteren Floppy-Laufwerke zu bedienen, gibt es am dritten Kabelstrang neben zwei Molex-Steckern auch ein Floppy-Stecker. Hier gelten wieder die gleichen Grundlängen und die gleichen Abstände wie zuvor.
Praktisch wurden alle Stecker wieder entsprechend ihrer Funktion mit "HDD/DVD" für die Molex-Stecker und "S-ATA" für die SATA-Stecker gekennzeichnet. Der Floppy-Stecker trägt die Aufschrift "FDD". Weiterhin gilt noch zu sagen, dass die Stecker keine Rein- und Raussteckhilfen besitzen.
Nachfolgend wollen wir die Gesamtheit aller Kabel noch einmal auflisten sowie die verfügbaren Stecker an den Kabelsträngen:
Kabel für... Mainboard CPU Grafikkarte Peripherie
Art und Länge 20+4pin
52cm
4+4pin
55cm
2x 6+2pin
55/5cm
  • 3x SATA
    56/10/10cm
  • 2x SATA / 2x Molex
    54/10/10/10cm
  • 2x SATA / 1x Floppy
    54/10/10cm
Man sollte natürlich auch noch erwähnen, dass alle Kabelstränge gut und ausreichend ummantelt wurden, wodurch es im Gehäuse ordentlicher aussieht und ein besseres Kabelmanagement möglich ist.
Beurteilung
Die Anzahl der Kabel ist im Großen und Ganzen gut gewählt und für den Normalanwender ausreichend. Weiterhin sind alle Kabelstränge mit einer ordentlichen Grundlänge ausgestattet, wodurch es im normalen Midi-Tower zu keinen Problemen wegen der Kabellänge kommen sollte. Fraglich ist der Einsatz der einstrangigen Grafikkarten-Stromversorgung. Ob dies aus Kostengründen so gewählt wurde oder einer fundierten Idee entspricht, ist nicht bekannt.

Leistung und Effizienz

Das FSP AU-500 besitzt, wie aus dem Namen bereits hervorgeht, eine maximale Leistungsausgabe von 500 Watt.
Wie bei jedem Netzteil verzeichnen wir auch eine 3,3V-Leitung sowie eine 5V-Leitung. Beide werden bei dem FSP-Netzteil mit 24 Ampere betrieben und sorgen so insgesamt für eine Leistung von 130 Watt auf beiden Leitungen. Für die Stromversorgung der Grafikkarte stellt FSP zunächst einmal zwei 12V-Schienen mit jeweils einer Stromstärke von 18 Ampere zur Verfügung. So kommt es insgesamt zu einer Leistung von 432 Watt. Dies sollte für heutige High-End Grafikkarten ausreichend bemessen sein. Leicht nachdenklich macht die nur geringe Stromstärke auf den 12V-Schienen. Dort wurde höchstwahrscheinlich zur Kostenreduzierung etwas eingespart.
Weiterhin besitzt das FSP Aurum AU-500, worauf das Wort "aurum", das aus dem Lateinischen kommt und "Gold" bedeutet, schon hinweist, eine 80 PLUS Gold Zertifizierung und hat demnach eine durchschittliche Effizienz ungefähr 90%.
Strom für... CPU / Mainboard Grafikkarte / Peripherie
Spannung 3,3V 5V 12V1 12V1
Stromstärke 24 A 24 A 18 A 18 A
Leistung 130 W 432 W

Sicherheitsmechanismen

Wie von einem qualitativ hochwertigen Netzteil gewohnt besitzt auch das FSP AU-500 sehr viele Sicherheitsmechanismen zum Schutz des Netzteils selbst und auch der Komponenten im Computer. So hat es einen Über- und Unterspannungsschutz (OVP / UVP), einen Kurzschlussschutz (SCP), Überlastschutz (OPP), Überstromschutz (OCP) sowie einen Schutz vor Überhitzung (zu hoher Temperatur) (OTP).

Komponenten und Technik

Auf dem ersten Blick wirkt der innere Aufbau des Netzteils etwas unausgeglichen. So konzentriert sich ein großer Teil der technischen Elemente im oberen rechten und mittleren Quadranten. Weiterhin fällt auch noch die grüne Färbung der Platine auf, welche anscheinend aus Kostengründen so gewählt wurde. Insgesamt findet man weiterhin einen schwarz lackierten Kühlkörper mit Kühlrippen vor sowie einen silber-farbenen, dessen Material wohl Aluminium ist. Da hocheffiziente Netzteile generell eine geringere Wärmeentwicklung aufweisen, aufgrund ihrer hohen Effizienz, ist dieser Schritt gut nachvollziehbar.
Im obrigen Bild sehen wir den Netzeingang und die EMI-Filterung, welche aus mehreren Spulen besteht, die die Aufgabe haben, die Wechselspannung zur Gleichspannung umzuwandeln. Außerdem sollen durch diese Störungen vermindert und sonstige äußere Einflüsse, die sich negativ auswirken könnten, minimiert werden. Hier sehen wir, dass der Einsatz von temperaturbeständigem Harz nicht zu kurz kommt und entsprechend viel von diesem zwischen den Spulen verwendet wurde. Die Komponenten an sich entsprechen einem grundsoliden Standard.
Als nächstes in der Abbildung oben erkennen wir den ersten Teil des Leistungsfaktor-Vorreglers, zu welchem die PFC-Drossel, die in diesem Bild rechts zu erkennen ist, gehört, welche Oberwellenschwingungen verringern und die Phasenverschiebung zwischen der Spannung und der Stromstärke reduzieren soll.
Weiterhin beinhaltet der Leistungsfaktor-Vorregler auch einen Siebkondensator, der bräunlich gefärbt ist und hier dem Modell eines qualitativ hochwertigen japanischen Kondensator mit 105°C Temperaturbeständigkeit entspricht, der die verbliebene Restwelligkeit, die von der ersten Umwandlung von Gleich- zu Wechselspannung herrührt, säubert und mit eigens gespeicherter Energie aushilft.
Als Endprodukt des Leistungsfaktor-Vorreglers wird wieder eine Wechselspannung erzeugt, mit welchem im Folgenden der Resonanzwandler bzw. der Schwingkreis arbeitet.
Im folgenden wird im System des Resonanzwandlers und Schwingkreis die Spannung durch einen Transformator auf 12 Volt und die sonstigen typischen Spannungsgrößen herabgesetzt.
Dann wird im nachfolgenden Schritt die vorliegende Wechselspannung in Gleichspannung umgewandelt, welche dann noch von den Elektrolytkondensatoren, die im Bild vielfach zu erkennen sind, geglättet wird.

Beurteilung

Nach der Betrachtung der Komponenten des Netzteils können wir sagen, dass dieses dem gehobenen Standard entspricht, wobei die Platinenanordnung zwar etwas desorganisiert wirkt, jedoch die technischen Elemente an sich qualitativ hochwertig sind, wie auch zum Beispiel der Einsatz des japanischen Kondensators. So vergeben wir diesem technischen Aufbau die Note 2.

Praxistest

Nachdem wir das Netzteil von den äußeren und inneren Werten begutachtet haben, wollen wir es natürlich jetzt einem Praxistest unterziehen. Bei diesem wird das FSP Aurum AU-500 sowohl gegen andere Netzteile im Leistungsverbrauch antreten als auch allein bezüglich des Geräuschverhaltens in einem gesonderten Teil untersucht, da diesem eine besondere Bedeutung in unserer Betrachtung zukommt und wesentlich mit in die Bewertung einfließt.

Testsystem

Das unten aufgeführte System hat den Stand von Februar und ist unser derzeit aktuelles System.
Komponenten Prozessor Mainboard Grafikkarte Arbeitsspeicher
AMD Phenom II X4 955
3,8 Ghz @ 1,5V
ASRock 890GX HD 2900 XT
Voltage: 1,225V
Chip: 900Mhz
Speicher: 850Mhz
Corsair CL9 Value Select
PC3-10666
Sonstiges Kühler Festplatte Laufwerk Betriebssystem
Coolink Corator DS
Lüfter: 2x 12cm @ 12 V
HITACHI 500GB HDS721050CLA362 DVD-Laufwerk LG DH16NS30 Windows XP
Service Pack 3

Effizienz und Verbrauch

Um das Netzteil so gut wie möglich auszulasten, haben wir in unserem Testsystem sowohl Prime95 laufen lassen als auch Furmark, weshalb wir unsere stark übertaktete HD 2900 XT mit einem zusätzlichen Lüfter, neben dem Artic Cooling Extreme Kühlkörper und dessen drei kleine Lüfter, kühlen mussten, da sie eine so große Abwärme erzeugte. Daher dauerte unsere Testphase (bis die Spannungswandler 105°C erreichten) entsprechend nur kurz, aber die erhaltenen Resultate sind entsprechend der gleichen Zeitdauer dennoch absolut aussagekräftig. Zur Übersichtlichkeit folgt nun das Vergleichsdiagramm.
Im direkten Vergleich liegt das FSP Aurum AU-500 mit einem Watt geringerem Verbrauch leicht vor dem Enermax Modu87+ 500W. Da das Seasonic X-560 in einer höheren Leistungsklasse agiert, können wir hier keinen direkten Bezug herstellen, da der Punkt maximaler Effizienz zu Gunsten des Seasonic-Netzteils liegt. Insgesamt ergibt sich so ein guter Auftritt für das AU-500 als hocheffizientes Netzteil mit einer 80 PLUS Gold Zertifizierung.

Geräuschverhalten

Nachdem wir den Leistungsverbrauch betrachtet haben, kommen wir nun zur ausführlichen Betrachtung des Geräuschverhaltens. Dabei gehen wir auf den Lüfter, dessen Luftrauschen, Motorgeräusche und Schleifen, als auch auf die von den Netzteilkomponenten kommenden Nebengeräusche in Form von Spulenfiepen ein. Dabei betrachten wir die subjektiv wahrgenommene Intensität des Störgeräusches im Bezug auf die Entfernung zum Netzteil. Wir unterscheiden hierbei den Idle-Betrieb bei ca. 265 Watt und den Last-Betrieb bei den gegebenen Werten (siehe Diagramm oben).

Luftrauschen

FSP verbaut beim AU-500 einen 120mm großen Lüfter. Dieser verrichtet seinen Betrieb unter Idle unter akzeptabler Lautstärke. Er ist bereits ab 40cm Entfernung erstmalig wahrnehmbar, ab 30cm wird er dann hörbar und bei 23cm wird er deutlich hörbar. Bereits ab 12cm Abstand können wir dem Luftrauschen das Adjektiv "stark" anrechnen.
Unter Last-Betrieb ändert sich die Geräuschkulisse vollständig. Dort agiert er wesentlich lauter und die Drehzahlen des Lüfters nehmen enorm zu. Bereits ab einem Abstand von 1,2m ist er erstmalig wahrnehmbar. Ab 110cm dann hörbar und bereits ab 95cm deutlich hörbar. Im Abstand von 80cm wird das Luftrauschen stark, ab 70cm sogar sehr stark. Bei 60cm können wir dem Luftrauschen das Adjektiv "massiv" geben. Bei 50cm Abstand ist das Luftrauschen extrem, ab 40cm ordnen wir es als laut ein und bei 30cm Entfernung ist das Luftrauschen sehr laut.

Beurteilung

Eins steht beim Luftrauschen des Lüfters fest: Dieser ist keinesfalls für einen ruhigen PC mit großer Leistungsaufnahme im Last-Betrieb zu empfehlen, da dann das Luftrauschen des Lüfters jegliche anderen Geräusche übertönt und enorm zur Störquelle wird. Auch unter dem Idle-Betrieb können wir keine Empfehlung aussprechen, da die Lautstärke im Luftrauschen immer noch deutlich zu intensitv für einen Silent-PC ist. Jedoch ist das Luftrauschen für die Normalverbraucher erträglich, da sich diese höchstwahrscheinlich nie der Leistungsgrenze von 500 Watt nähern werden. Dennoch können wir aufgrund der Tatsache, dass andere Hersteller hier einen deutlich ruhigeren Betrieb zustande bringen, einen deutlichen Negativpunkt anrechnen.
Ein vermutlicher Grund für die so enorm gesteigerte Drehzahl unter Last könnte sein, dass, wegen der nur wenigen, kleinen Kühlkörper und Kühlrippen, der Wärmeabtransport nur durch diesen Lüfter ausreichend gewährleistet werden kann.

Schleifen und Motor

Im Gegensatz zur vorherigen Disziplin kann der Lüfter beim Punkt "Schleifen und Motor" positiv hervorstechen. So stellten wir keine bis geringe Motorgeräusche fest. Schleifen konnten wir keines wahrnehmen.

Beurteilung

Auch wenn der Lüfter zwar im Last-Betrieb hoch aufdreht, so scheint er dennoch aufgrund der sonstigen, nebengeräuschfreien Kulisse qualitativ hochwertig zu sein. Hier können wir dem Lüfter ein Lob aussprechen.

Spulenfiepen

Beim Spulenfiepen erweist sich das FSP AU-500 ebenfalls nicht von seiner Glanzseite. Beginnen wir zunächst mit dem Erscheinungsbild unter dem Idle-Betrieb. Bereits ab 70cm kann man dieses erstmalig wahrnehmen. Ab 55cm wird es hörbar und ab 50cm deutlich hörbar. Im Abstand von 46cm beginnt es nervig zu werden, ab 35cm wird es störend und bei einer Entfernung von 25cm schätzen wir es als extrem störend ein. Dann ab 18cm wird es unerträglich.
Unter Last-Bedingungen werden die Störgeräusche in Form des Spulenfiepens aus ungeklärten Gründen geringer. So ist dieses dann erst ab 45cm wahrnehmbar, dann ab 38cm hörbar und ab 31cm deutlich hörbar. Bei einer Entfernung von 25cm wird es nervig und ab einem Abstand von 21cm ist es dann störend. Schließlich wird es ab 15cm extrem störend und ab 11cm unerträglich.

Beurteilung

In dieser Disziplin muss sich das FSP AU-500 auch deutlich geschlagen geben: Das Spulenfiepen ist als grenzwertig zu betrachten, mitunter sehr störend und ist demnach für keinen leisen und schon garnicht für einen Silent-PC zu gebrauchen. Man sollte stets versuchen, das Netzteil in ausreichendem Abstand zum Ohr zu positionieren, um so wenig wie möglich von den störenden Fiepen mitzubekommen.

Verhalten im Standby

Fast scheint es so, als wolle das Netzteil die Extrema in verschiedenen Disziplinen erreichen, denn in dieser ist es wieder erstklassig, wie zuvor beim Bereich "Schleifen und Motor" des Lüfters.
Wird der Computer ausgeschaltet, wenn er vorher an war, so verstummt Spulenfiepen des Netzteil (On/Off-Schalter auf On) fast vollständig. Dann ist nämlich nur noch ein minimalistisch leises, eigentlich kaum hörbares, Surren im Ultra-Nahbereich (<1cm) feststellbar. Wenn man den On/Off-Schalter dann auf Off legt, so verstummt dieses kaum merkliche Surren abrupt - exzellent. Wird der Schalter später wieder auf On gestellt, so tritt die vorhin geschilderte Erscheinung wieder in Kraft.

Beurteilung

Da fragt man eigentlich nur noch: Warum? So wie das Netzteil in den Disziplinen "Luftrauschen" und "Spulenfiepen" versagt, siegt es bei "Schleifen und Motor" sowie "Verhalten im Standby" erstklassig mit exzellentem Vorbild. Natürlich ist es sehr gut, dass man dieses Netzteil jederzeit unhörbar im Standby laufen lassen kann - jedoch ist es nach dem Anschalten des Computers keinesfalls mehr in einem ordentlichen Maß. Sehr schade - das ist verschenktes Potential, welches fehlt, um das Netzteil perfekt zu machen.

Fazit

Note 2minus Das FSP AU-500 hat sowohl Licht- als auch Schattenseiten. Einerseits sind die Verpackung sowie der Lieferumfang erstklassig und auch die Effizienz ist auf einem hohen Niveau. Außerdem kann man durch fortschrittliche Technik und einem guten Kabel-Repertoir punkten. Dagegen wiegen jedoch starke negative Aspekte, bei welchen das starke Luftrauschen des Lüfters sowie das nervige und störende Spulenfiepen zu benennen sind. Insgesamt jedoch, auch bewirkt durch den wirklich unglaublich günstigen Preis, können wir dem Netzteil noch eine 2- geben und ein "gut" bescheinigen.
Pro und Kontra
Positives
  • Sehr gute Verpackung
  • Gute Verarbeitung
  • Großer Lieferumfang
  • Gute Technik
  • Gute Effizienz
  • lautlos im Standby
Negatives
  • Luftrauschen
  • Spulenfiepen
  • Einstrangiges PCI-E-Stromkabel
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