Testbericht: NZXT Avatar S

Eine Maus - nein, keine lebendige. Eine Gamermaus hat uns Caseking mit der NZXT Avatar S ins Versuchslabor geschickt und wir wollen sie auf Herz und Nieren testen. Mit einigen Features soll der Nachfolger der beliebten NZXT Avatar aufwarten und die Nutzer von sich überzeugen. Ob der Maus das gelingt, erfahrt ihr im Testbericht.

Wir bedanken uns bei Caseking für die Bereitstellung der NZXT Avatar S.

Auf dem ersten Blick wirkt die Verpackung der NZXT Avatar S zwar recht simpel, stellt sich aber bei genauerer Betrachtung als durchdacht und gut designt heraus.
Die Front der Verpackung wird durch ein großes Sichtfenster beherrscht, welches an der rechten bis oberen Seite durch weiße Pappe abgegrenzt wird. Dabei befindet sich rechts ein langer, vertikaler schwarzer Streifen, auf dem "Avatar" in weißen Buchstaben gedruckt ist. Das anschließende "S" wird weiß unterlegt in Schwarz auf die Verpackung gebracht. Durch diese Vorstellung sollte also jedem potentiellen Kunden sofort der Produktname erkenntlich werden. Natürlich darf auch der "NZXT."-Schriftzug in der oberen, linken Ecke nicht fehlen.
Das vorhin angesprochene Sichtfenster lässt bereits erste Eindrücke von der Maus zu, sodass weitere Fotos auf der Verpackung überflüssig sind und somit auch nicht Verwendung finden.

An den schmalen Seiten der Verpackung kann man zum einen wieder den Produktnamen entnehmen und zum anderen durch ein rotes Klebchen erkennen, welche Farbe die Maus hat. Anhand des Sichtfensters sollte die Farbe jedoch schon vorher erkenntlich sein. Des Weiteren werden auch kurz die Systemspezifikationen genannt, die erfüllt werden müssen. Dabei wird unter anderem ein Internetzugang vorausgesetzt; später mehr dazu.

Für weitere Informationen zur NZXT Avatar S ist auf der Rückseite eine genauere Spezifikationsbeschreibung in vier Sprachen (Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch) vorhanden. Außerdem findet man die drei wichtigsten Eigenschaften der Maus unter der weiß geschriebenen und schwarz unterlegten Spezifikationsbeschreibung als Piktogramme mit Untertitel vor.

Die von NZXT für die Avatar S entworfene Verpackung erfüllt alle wichtigen Funktionen einer solchen. So erhält die Maus durch die Pappe und die Kunststoffummantelung genügend Schutz und kann ohne Probleme transportiert und gelagert werden. Des Weiteren werden auch die sekundären Funktionen einer Verpackung erfüllt. So erbringt die Verpackung die Dienstleistungsfunktion und wirbt für das enthaltene Produkt in ordentlichem Maße. Insgesamt wirkt der Einsatz von Weiß und Schwarz sehr passend und harmonisch. Durch die Tatsache, dass die Maus real sofort sichtbar ist, kann man den erhöhten Textanteil auf der Verpackung klar nachvollziehen. Alles in allem zeigt NZXT hier eine sehr gute Verpackung, weshalb wir die Note 1 sehr gerne vergeben.

Öffnet man die Verpackung und nimmt die in Kunststoff verpackte Maus hervor, merkt man zunächst, dass man außer der Maus selbst mit ihrem USB-Kabel nur eine kleine Visitenkarte mitgeliefert bekommt, auf welcher steht, dass man auf der Herstellerhomepage (URL wird angegeben) das Benutzerhandbuch herunterladen könne - und das soll alles sein? Wenn das neuerdings Standard werden soll, um Produktionskosten für sowohl die Treiber-CD als auch das Benutzerhandbuch zu sparen, ist das eine ganz schlechte Entwicklung. Sehr bedauerlich, dass wir hier die Note 5 erteilen müssen.

Die NZXT Avatars S, die wir uns in der Version mit schwarzer Farbgebung vorgenommen haben, besticht durch ein schlichtes und modernes schwarzes Design. Insgesamt beherbergt die Maus vier Tasten und ein Mausrad, wobei alle Bedienelemente der Maus durch die Software programmierbar und individuell einstellbar sind.

Neben der gummierten Oberfläche auf den beiden Maustasten, dem anschließenden Verbundstück dieser beiden sowie den gummierten Flächen unter den Zusatztasten, wurden auch Teile der Maus in Hochglanzoptik gefertigt. Dadurch erhält die Maus designtechnisch eine gelungene Abwechslung, die gut anzusehen ist. Weiterhin sorgt auch die geschwungene Form für ein elegantes Aussehen.

Angeschlossen wird die Maus übrigens über ein USB 2.0-Kabel. Dieses ist ausreichend lang, wodurch es zu keinen Komplikationen kommen sollte.

Weiterhin ist die NZXT Avatar S, sieht man von dem mit LED beleuchtbaren NZXT-Logo auf der linken Mausseite ab, komplett spiegelsymmetrisch aufgebaut. Dadurch ist die Maus sowohl für Links- als auch für Rechtshänder gut geeignet.

Zur Abtastung des Untergrunds ist bei der NZXT Avatar S eine Laserdiode im Einsatz. Diese vermag in der Auflösung von 400, 800 oder 1600 DPI abzutasten. Des Weiteren hat die Maus Teflonfüße, um auf beliebigen Oberflächen perfekt gleiten zu können. In der Praxis erfüllten diese ihren Zweck auch zur vollen Zufriedenheit.

Die beiden primären Maustasten der NZXT Avatar S, also die linke und rechte Maustaste, haben einen sehr guten Anschlagpunkt und lassen sich leicht betätigen. In der Praxis fiel uns hier jedoch der etwas laute Klick auf. Jedoch wollen wir darauf beim Unterpunkt der Lautstärke noch einmal genauer zu sprechen kommen.

Natürlich bietet die NZXT Avatar S auch ein Mausrad. Dieses stellt die einfachste Standardform dessen da und bietet, abgesehen von der Programmierbarkeit des Hoch- und Runterdrehens des Mausrades, keine weiteren Funktionen. Für unser Verständnis konnte man das Mausrad nicht ganz so einfach drehen wie bei anderen Mäusen. Hier ist eventuell ein Nachbesserungsbedarf der ansonsten gut ausgestatteten und designten Maus vorhanden.

Des Weiteren verfügt die Maus über zwei Zusatztasten an der linken und rechten Seite der Maus. Diese sind bei der NZXT Avatar S standardmäßig für "zurück" und "vor" eingestellt. Während man die linke Zusatztaste ohne weitere Probleme drücken kann, stellt die Betätigung der rechten einen Mehraufwand dar. Für diese ist der kleine Finger meist nicht lang genug; auch der Ringfinger hat Probleme, die benannte Taste zu erreichen. Auch wenn man hier größtenteils auf Symmetrie setzen wollte, so ist die rechte Zusatztaste nur schwerlich wirklich funktionell einsetzbar.

Zur Ablage des jeweiligen Fingers bzw. des Daumens ist unter der Zusatztaste eine gummierte Fläche mit kleinen Ritzen vorhanden. Dadurch hält man sich optimal an der Maus fest.

Die meisten Pluspunkte kann sich die NZXT Avatar S durch die an- und abschaltbare LED-Beleuchtung holen. Im Auslieferungszustand leuchten so neben der linken und rechten Maustaste die Schlitze in blauer Farbe. Außerdem ist auch das NZXT-Logo, das übrigens durch seine Farbgebung die eingestellte DPI-Auflösung angibt, erleuchtet. Sind 400 DPI eingestellt, leuchtet das Logo rot, während es bei 800 DPI lila und bei der höchsten Einstellung von 1600 DPI blau leuchtet.

NZXT hat also, was das Design der Maus betrifft, alles richtig gemacht und so zeigt sich die Avatar S während des Betriebs von ihrer Glanzseite.

Auch ohne die Software ist es bei der NZXT Avatar S möglich, die Abtastauflösung während des Betriebes zu ändern. Dazu hält man die linke Zusatztaste gedrückt und scrollt anschließend mit dem Mausrad hoch bzw. herunter, um die gewünschte DPI-Auflösung einzustellen. Wie bereits erwähnt, erkennt man an der Farbgebung des Logos die derzeit eingestellte Auflösung.
Leider konnte man dies nur über die Bedienungsanleitung, die man ebenfalls im Internet herunterladen muss, herausfinden - schade eigentlich, denn so eine wichtige Funktion sollte auch ohne Internet sofort mit Informationsmaterialien im Lieferumfang mitgeteilt werden.

In schnellen Spielen wie Egoshootern konnte die NZXT Avatar S vollständig überzeugen. Die Abtastung des Lasers funktionierte präzise und auch die Möglichkeit zur Umschaltung der DPI-Zahl ermöglicht die individuelle Anpassung an den Nutzer. Weiterhin ließ sich die Maus auch durch ihre geringe Masse besonders einfach bewegen, sodass schnelle Aktionen innerhalb des Spieles ohne Probleme durchgeführt werden konnten. Natürlich wäre für Gamer eine optionale Verstellbarkeit der Masse durch Massestückchen wünschenswert gewesen, jedoch ist dies in Anbetracht des günstigen Preises kein Beinbruch.

Bei der optional herunterladbaren Software zur NZXT Avatar S hat sich der Hersteller selbst übertroffen. Nachdem man das Programm installiert hat, kann man sofort damit beginnen, die spezifischen Einstellungen zu ändern. Insgesamt gibt es drei verschiedene Bereiche, in denen man die Maus individuell anpassen kann. Im Folgenden wollen wir alle einmal vorstellen:

Im Bereich "Erweiterte Funktionen" kann man die Maustasten zuweisen und auch erweiterte Mausradoptionen einstellen. Weiterhin ist es möglich, die Beleuchtung ein- oder auszuschalten sowie die Polling-Rate und die Abtastauflösung zu ändern. Alle vorgenommenen Änderungen können durch ein Klick auf "Übernehmen" an die Maus übertragen werden und sind unverzüglich wirksam.

Bei der NZXT Avatar S kann man insgesamt fünf verschiedene Profile anlegen, die man entsprechend bei Bedarf einfach aufrufen kann. Jedoch kann immer nur eines auf dem internen Speicher abgelegt werden.
Außerdem ist es auch möglich, Makros für bestimmte Tasten zu programmieren.

Weiterhin gibt es auch unter der Überschrift "Empfindlichkeit" weitere spezielle Eigenschaften, die man anpassen kann. So kann man beispielsweise die Empfindlichkeit von X- bzw. Y-Bewegungen in ihrer Intensität dämpfen. Inwiefern dies in der Praxis von Bedeutung ist und ob eine bestimmte Gruppe von Nutzern von dieser Funktion Gebrauch machen, wissen wir nicht, jedoch ist es ein nützliches Features, das NZXT hier eingebaut hat.
Außerdem kann man auch die Zeigergeschwindigkeit und die Beschleunigung in der Software einstellen, sofern man hier nicht den Windows-Standard nutzen möchte.

Im letzten Bereich "Erweiterte Einstellungen" kann man zudem die Scroll- und Doppelklickgeschwindigkeit verändern. Um die vorgenommenen Einstellungen gleich auszuprobieren, hat NZXT hier auch einen Testbereich zur Verfügung gestellt.

Individuelle, praktische, ausführliche und leichte Anpassung von Einstellungen - so wünscht man sich jede Software. NZXT hat hier bewiesen, dass sie die Programmierung einer solchen vollständig beherrschen und bringen hier eine Anwendung heraus, die über jeden Zweifel erhaben ist. Einfach und übersichtlich lassen sich die verschiedenen spezifischen Änderungen an der Maus vornehmen und durch einen Klick auf "Übernehmen" sofort realisieren. Sollte man trotzdem bei der Einstellungsvielfalt zu viel verstellt haben, gibt es immer die Möglichkeit, auf den Standard zurückzusetzen - sehr gut! Die Software hat in jedem Fall die Note 1+ verdient und überzeugt in jeder Hinsicht.

Auch wenn es meist etwas unüblich erscheinen mag, wenn man bei einem Eingabegerät nach der Lautstärke fragt, so finden wir, dass diese ebenfalls einen Teil zur Produktqualität beiträgt. Denn bei so vielen Klicks, die man während eines Computerbetriebes macht, sollte es zumindest leise von statten gehen. Darum haben wir ein paar andere Mäuse zurate gezogen und nahmen bei verschiedenen Disziplinen Messwerte zur Lautstärke auf. Im Folgenden zeigen wir die Resultate dieser Untersuchung auf:

Wie man anhand der Messwerte erkennt, reiht sich die NZXT Avatar S lautstärkemäßig, vor allem beim Klicken, hinten ein. Auch subjektiv machten die rechte und linke Maustaste der Avatar S im Vergleich das lauteste Klickgeräusch. Auch das Scrollen des Mausrades ging ein bisschen lauter als bei den anderen Mäusen vor sich. Insgesamt wollen wir der Avatar S daher die Note 4 erteilen.

Mit der Avatar S von NZXT erhält man eine sehr gut verarbeitete Maus mit überzeugender Performance. Leider wird das Gesamtpaket dadurch getrübt, dass weder Bedienungsanleitung noch Treiber-CD dabei sind - dafür muss dann das Internet herhalten. Besonders positiv hervorstechen konnte dann jedoch die brilliante Software, die uns vollständig überzeugte. Insgesamt geben wir der Avatar S die Note 2 und eine Kaufempfehlung.